Nach Schicksalsschlag

„Wohngemeinschaft wurde fast zu zweiter Familie“

Tirol
10.02.2022 19:00

Gemeinsam wohnen, gemeinsam leben! Nach einem schweren Schicksalsschlag gründete ein gebürtiger Wiener in St. Johann in Tirol eine ganz besondere Wohngemeinschaft ...

Er war 35 Jahre lang glücklich verheiratet. Doch dann starb seine Frau aufgrund einer schweren Krankheit. Dem heute 62-jährigen Paul Wunderer riss der Schicksalsschlag zunächst den Boden unter den Füßen weg. „Ein Neuanfang war notwendig. Vor allem das soziale Umfeld, das bis dahin hauptsächlich aus befreundeten Paaren bestand, änderte sich schlagartig“, meint der vierfache Familienvater. Durch Zufall erfuhr er vom Verkauf eines Hauses in St. Johann, womit eine Idee aus früherer Zeit verwirklicht werden konnte.

„Der Grundgedanke war, eine aktive Freundesgruppe zu schaffen, mit der man gemeinsam Aktivitäten machen kann, aber nicht immer muss“, erklärt Wunderer. Jeder Bewohner hat eine 25 bis 60 m2 große Wohnung. Platz für gemeinsames Kochen, Spielen, Feiern oder Yoga bietet zusätzlich eine Gemeinschaftswohnung.

Zurzeit wohnen zwei Frauen (58 und 65 Jahre alt) und zwei Männer (45 und 57) im Appartementhaus, in dem maximal zehn Einheiten zur Verfügung stehen. „Die freien Wohnungen werden touristisch genutzt, bis sich wieder jemand zum Bleiben entscheidet“, betont der Unterländer, der selbst (noch) nicht in der Wilden Kaiser WG wohnt. „Zwei meiner Kinder leben mit mir noch in Kitzbühel, wo ich ein Zivilingenieursbüro leite“, schildert der gebürtige Wiener, für den Tirol 1984 zur Heimat wurde. Sobald er die Firma eines Tages aber in die Hände seines jüngsten Sohnes gibt, ist eine Wohnung für ihn fix eingeplant.

Bis dahin genießen Wunderer und die WG-Bewohner mit Freunden aus der Umgebung Wanderungen, Fahrradausflüge, Kanufahrten oder Skitouren. Auf Zuwachs würden sie sich aber freuen. „Für drei bis vier Personen hätten wir noch Platz. Zielgruppe sind sportliche, humorvolle und kompromissbereite ,Golden Ager’ zwischen 45 und 65 Jahren“, meint der 62-Jährige und schmunzelt: „Mit 65 Jahren muss man aber nicht ausziehen, sondern kann bleiben, solange man sich in der Gemeinschaft wohl fühlt.“

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