Erneut Drama in Tirol

Vermisstes Ehepaar tot unter Lawine entdeckt

Tirol
05.02.2022 06:25

Es war ein schwarzer Tag auf den Tiroler Bergen: Nach dem Lawinenunglück mit fünf Toten in Spiss im Bezirk Landeck und einer ganzen Reihe weiterer Unfälle mit Verletzten wurde am Freitagabend in Auffach im Unterland ein Ehepaar tot aus einer Lawine geborgen. Nach den beiden Skitourengehern wurde gesucht, nachdem sie nicht nach Hause zurückgekehrt waren.

Die beiden Einheimischen im Alter von 60 und 61 Jahren unternahmen am Nachmittag eine Skitour von der Schönangeralm in Auffach/Wildschönau auf die 1868 Meter hohe Breiteggspitze. Gegen 15.30 Uhr informierte der 60-jährige Mann dann einen Bekannten, dass sie den Gipfel erreicht hatten.

Nicht erreichbar: Angehörige schlugen Alarm
Nachdem das Ehepaar schließlich längere Zeit nicht mehr erreichbar und nicht nach Hause zurückgekehrt war, setzten Angehörige kurz nach 21.30 Uhr einen Notruf ab. Alpinpolizei und Bergrettung starteten daraufhin sofort eine Suchaktion. „Unterstützt wurden die Einsatzkräfte dabei von Suchhunden, einem Polizeihubschrauber und der Feuerwehr samt einer Drohne“, heißt es vonseiten der Exekutive.

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Gegen 0.40 Uhr konnten die Personen mittels LVS von den Einsatzkräften lokalisiert und schließlich ausgegraben werden. Beide Wintersportler waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot.

Ermittler von der Polizei

Jede Hilfe kam zu spät
Vom Helikopter aus entdeckten die Einsatzkräfte schließlich südlich des Gipfels der Breiteggspitze eine Schneebrettlawine. Im Zuge der Sondierung des Gebietes konnte das Ehepaar dann gegen 0.40 Uhr mittels LVS-Signals geortet und in weiterer Folge ausgegraben werden. Für den Mann und seine Ehefrau kam leider jede Hilfe zu spät.

Lawinendrama in Spiss mit fünf Toten
Bereits am frühen Nachmittag war es im Spiss im Tiroler Bezirk Landeck zu einer unfassbaren Lawinentragödie gekommen. Ein 42-jähriger einheimischer Berg- und Skiführer und dessen geführte fünfköpfige Gruppe aus Schweden (Männer im Alter zwischen 43 und 47 Jahren) wurden in der Samnaungruppe bei der Abfahrt vom 2654 Meter hohen Malfragkopf von einem rund 400 Meter breiten Schneebrett erfasst und in die Tiefe gerissen.

„Der Berg- und Skiführer sowie vier Gruppenmitglieder wurden bis zu 350 Meter weit von der Lawine mitgerissen und komplett verschüttet. Ein 43-Jähriger dieser Gruppe wurde von der Lawine etwa 250 Meter mitgerissen und teilverschüttet“, so die Ermittler. Letzterer konnte noch mittels Mobiltelefon einen Kollegen in Schweden über das Unglück verständigen, der dann einen in Landeck verbliebenen Freund darüber informierte. Dieser schlug dann sofort Alarm.

Der 43-jährige teilverschüttete Schwede konnte im Zuge der Suchaktion schließlich gerettet und zu einer Rettungsstation geflogen werden. Der Bergführer und die vier anderen Personen konnten nur noch tot aus den Schneemassen geborgen werden.

Lawine auf Skipiste in Sölden
Ein weiteres größeres Lawinenunglück ereignete sich indes am Rettenbachferner in Sölden im Tiroler Ötztal. Insgesamt sieben Wintersportler, die zwischen 23 und 33 Jahre alt sind und aus Dänemark, Deutschland und Schweden stammen, fuhren am Gaislachkogel vom sogenannten Roten-Karle in Richtung Rettenbachtal ab und lösten eine Schneebrettlawine aus. Fünf Personen gerieten unter die Lawine - zum Teil konnten sie noch ihre Lawinenairbags auslösen und wurden nicht zur Gänze verschüttet. Eine Person wurde aber komplett unter den Schneemassen begraben. Alle konnten jedoch ausgegraben werden und wurden anschließend in die Klinik nach Murnau in Bayern, in das Krankenhaus Zams, in die Sportklinik in Sölden sowie zu einem Arzt gebracht.

Das Schneebrett verschüttete aber auch eine darunter liegende Piste des Skigebietes auf einer Breite von rund 100 Metern sowie mehrere Meter hoch. Der gesamte Lawinenkegel wurde mehrmals von den Einsatzkräften nach weiteren Skifahrern abgesucht, es gab aber keinen Hinweis für weitere Verletzte.

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