Prozess in Innsbruck

Radarwarngeräte am Zoll vorbeigeschmuggelt?

Die rund 400 Euro teuren Geräte warnen vor Radarkästen.

(Bild: Christof Birbaumer)

Bei unseren Nachbarn verboten, in Österreich nur der Besitz erlaubt: Doch über die Mama in Vorarlberg leitete ein 33-Jähriger Radarwarngeräte aus Amerika nach Deutschland weiter - teilweise ohne Zollabgaben bezahlt zu haben. „Ich wusste nicht einmal, was in den Packtln drinnen war“, meinte der Angeklagte.

Der in Tirol lebende Student hat 2007 oder 2008 in einer Bar in den USA einen aus Deutschland stammenden Geschäftsmann kennengelernt. Rasch entwickelte sich eine Freundschaft und scheinbar auch eine gewiefte Geschäftspartnerschaft mit lukrativen Radarwarngeräten.

„Ich habe nie eines aufgemacht“
Aus Angst, dass die illegalen Teile vom deutschen Zoll beschlagnahmt werden, kamen die insgesamt 113 Pakete erst nach Österreich. „Meine Mutter hat sie in Vorarlberg angenommen“, erklärte der 33-Jährige nun in Innsbruck vor Gericht. Es sei ein reiner Freundschaftsdienst gewesen, für den er ab und zu das neueste Radarwarngerät zum Selbstgebrauch bekommen hat. „Einige Pakete wurden bei der Mama abgeholt, andere habe ich nach Deutschland weitergeschickt“, gestand der Angeklagte. Was aber drinnen war, will er nicht gewusst haben: „Ich habe nie eines aufgemacht.“

(Bild: Christof Birbaumer)

Deklariert sollen die Pakete aber meist als Geschenk und mit einem viel geringeren Warenwert gewesen sein. Mehr als 70.000 Euro sollen dem Zoll geschätzt durch die Finger gegangen sein. Für weitere Zeugen – darunter die Mama aus Vorarlberg – wurde der Prozess vertagt.