Wiener Katzencafé

Auf eine Melange mit der kleinen Schwarzen

Tierecke
14.01.2022 09:15

Eine Tasse Reistee oder Kaffee genießen, Zeitung lesen und dabei eine schnurrende Samtpfote streicheln - im Katzencafé Neko in der Wiener Innstadt gehört das zum guten Service.

Die wohltuende Wirkung von Katzen ist wissenschaftlich erwiesen. Wenn es um die Bekämpfung von Stress geht, sind Katzen wahre Endorphin-Quellen: Das Spielen, Streicheln und Kuscheln mit der Fellnase sorgt beim Menschen für ein vermehrtes Ausstoßen körpereigener Endorphine, die sowohl Schmerz stillen als auch ruhig und zufrieden stimmen.

Aber was, wenn man kein Haustier (mehr) halten kann oder darf? Dann ist ein Besuch im Neko die Lösung! Das Katzencafé in der Wiener Innenstadt wurde 2012 von Takako Ishimitsu eröffnet. Die Idee zu Österreichs erstem Katzencafé brachte die sympathische Lokalbesitzerin aus ihrer Heimat Japan mit. Dort boomt seit 2004 der Mix aus Café und Streichelzoo. Japaner lieben Katzen, doch aufgrund der beengten Wohnsituation in den Großstädten des Landes können viele keine eigenen Haustiere halten. Neko bedeutet auf Japanisch Katze.

Die tierischen Café-Bewohner in der Blumenstockgasse 5 im 1. Bezirk stammen alle aus dem Wiener Tierschutzhaus. „Luca“, „Moritz“, „Sonia“, „Thomas“ und „Kurumi“ sind vor zehn Jahren mit Sorgfalt und unter Berücksichtigung ihrer Ansprüche für ein Leben im Café ausgewählt worden.

Fellnasen als Ruhepol und Trostspender
„Katzen sind ehrlich und machen einem nichts vor.“ Takako kennt die Eigenschaften ihrer Samtpfoten und sorgt auch mit ihrer besonnenen Art für Wohlbefinden. Besucher ihres Cafés sind größtenteils Personen, die kein eigenes Haustier halten können, aber auch jüngere Leute, die im ruhigen Ambiente lesen und dabei eine Dosis schnurrige Entspannung genießen. Oder auch Menschen, die ihre Trauer nach dem Verlust des eigenen Vierbeiners in Gesellschaft der Tiere verarbeiten.

Kommentar von Biologe und Verhaltensforscher Prof. Kurt Kotrschal
In Österreich leben etwa 1,6 Millionen Katzen, doppelt so viele wie Hunde. Dabei hatten es die Vorfahren unserer Hauskatzen vor 10.000 Jahren nicht auf die Gesellschaft der Menschen abgesehen, sondern auf die Mäuse, die deren Getreidevorräte anknabberten. Man fand Gefallen aneinander und blieb zusammen. Katzen sind beliebt, weil sie nicht wie die Hunde ständig was von uns wollen. Eine Katze kann schon mal einen Tag alleine zu Hause bleiben - am besten in Gesellschaft einer netten Kollegin. Hunde dagegen stammen vom Rudeltier Wolf ab, sie MÜSSEN sich daher an uns binden.

Zitat Icon

Katzen haben die Wahl!

Prof. Kurt Kotrschal, Biologe und Verhaltensforscher

Hauskatzen dagegen haben die Wahl: Manche sehen ihre Menschen bloß als Futterspender und bleiben sogar scheu. Andere dagegen sind unsere geselligen Partner. Wir konnten in unseren Untersuchungen zeigen, dass sie sich sogar auf die Persönlichkeit ihrer Menschen einstellen. Aber ein wenig Distanz bleibt: Während man Hunde mit Zuwendung kaum überfordern kann, bestimmen die Katzen ihre Nähe zu uns lieber selber. Kinder brauchen Tiere für ihre gute Entwicklung, oft teilen sie ihre Sorgen zuerst beispielsweise mit einer Katze. Es gibt kaum ein besseres Mittel gegen Alltagsstress, als mit der schnurrenden Katze auch der Couch zu chillen. Ihre Zuwendung ehrt uns.

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