Vor knapp drei Jahren starb ein 70-Jähriger an einem akuten Herzkreislaufversagen. Schuld daran soll ein Grazer Chirurg sein. Er hätte den Patienten trotz dringender OP entlassen. Der Top-Mediziner sprach vor Gericht in Graz von einem schicksalshaften Verlauf.
Der 70-Jährige sollte sich vor knapp drei Jahren am LKH Graz einer Herzklappen-Operation unterziehen. Bei Untersuchungen wurde allerdings ein kaputter Zahn entdeckt, der bei der Operation ein Risiko darstellen könnte und gezogen werden sollte. Deswegen wurde der Patient entlassen. Er sollte schnellstmöglich zum Zahnarzt. Darum auch die Entlassung.
„Das ist arte legis und leitlinienkonform“, erklärte der angeklagte Chirurg Richterin Julia Riffel. Der 70-Jährige sei in einem guten Zustand gewesen, konnte gut atmen und habe auch selbst gepackt. Er sei seiner Pflicht als Arzt nachgekommen. „Aufgrund meiner Erfahrung habe ich mich für diesen Weg entschieden.“ Er sprach der Witwe sein Bedauern für den „schicksalshaften Verlauf“ aus. Was nach der Entlassung passierte, „ist der plötzliche Tod auf der Warteliste - so leid es mir tut.“
Auf Februar vertagt
Ein medizinischer Sachverständiger meinte, dass man die Herzklappen-Operation trotzdem hätte durchführen können. Weil eine Zeugin fehlte, wurde auf Februar vertagt.
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