Mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember enden die dunklen Nächte. Die Sonne steht Tag für Tag ein bisserl länger am Himmel. Mit dem Thomastag, wie der 21. Dezember auch genannt wird, beginnen auch die Raunächte. Mit Weihrauch und Kräutern wird in ihnen Unheil von Haus und Hof ferngehalten - bis Dreikönig.
Böse Geister und Unheil lauern bis 6. Jänner an allen Ecken, vor allem nachts. Fern von Haus und Hof, von Vieh und Kind sollen sie bleiben. Damit den Liebsten und dem eigenen Besitz nichts passiert, wird ihnen mit dem Räucherpfandl entgegen getreten. Auch wenn das heute meist nur mehr in bäuerlichen Familien der Brauch ist, Räuchern oder „Rach’n geah“ in den Raunächten soll Hof, Familie und Ernte Segen bringen und das Böse fernhalten.
Geweihte Kräuter und Weihrauch
Mancherorts wird der schon von den Kelten praktizierte Brauch auch in der längsten Nacht des Jahres, vom 20. auf 21. Dezember, begangen. In dieser Nacht, vor dem sogenannten Thomastag, der ersten der vier traditionellen salzburgischen Raunächte, soll das Dunkel vertrieben werden. Andernorts wird erst an Heiligabend das Pfandl gefüllt. Oft kommen Zweige vom Palmbuschen, geweihte Kräuter von Mariä Himmelfahrt (15. August) und Weihrauch zur Glut aus dem Ofen. Die Mischung ist von Hof zu Hof verschieden. Der Glaube an den Brauch eint sie aber.
Auf gewisse Art sind die Raunächte auch eine Zeit außerhalb der Zeit, zurückzuführen auf die Differenz von Sonnenjahr (365 Tage) und Mondjahr (354 Tage). Die Zeit zwischen den Jahren ist jedenfalls etwas Besonderes – im Kreis der Familie oder im Brauchtum.
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