Von Innsbrucker Uni

Studie zum Konsum: Der Trick mit dem Einkaufsgriff

Tirol
14.12.2021 17:00

Ein angenehmes Licht, eine ruhige Musik und eine optimale Platzierung der Produkte. Solche und weitere Tricks setzen Supermärkte ein, um Kunden zum Kauf zu bewegen - und dürften auch längst bekannt sein. Nun gibt es einen weiteren „Schmäh“, der den Konsum steigen lässt. Ein Einkaufswagen mit parallelen Griffen.

Was kurios klingen mag, hat eine aktuelle Studie des Instituts für Strategisches Management, Marketing und Tourismus der Universität Innsbruck wissenschaftlich bewiesen. Darin wurde untersucht, wie die Positionierung der Griffe am Einkaufswagen das Kaufverhalten beeinflussen kann. Durch den klassischen Einkaufswagen, der eine horizontale Griffstange aufweist, wird der Trizeps-Muskel im Oberarm aktiviert.

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Menschen bringen erwünschte Dinge wie Produkte durch Annäherungsbewegungen in Besitz, eine Aktivität, für die vor allem der Bizeps von Relevanz ist.

Mathias Streicher

„Die psychologische Forschung hat gezeigt, dass die Aktivierung des Trizeps eine typische Vermeidungshaltung ist und daher eher mit Ablehnung oder Vermeidung assoziiert wird“, erklärt Marketingexperte Mathias Streicher.

Bizeps-Bewegung beim Einkauf von Relevanz
Dies führe dazu, dass „Standard-Einkaufswagen den Konsumenten zumindest nicht konsumfreudiger machen“. Für den Vergleich entwickelte der Wissenschaftler einen Wagen mit parallelen Griffen. Dadurch wird beim Schieben der Bizeps-Muskel aktiviert. Die Idee erläutert Streicher so: „Menschen bringen erwünschte Dinge wie Produkte durch Annäherungsbewegungen in Besitz, eine Aktivität, für die vor allem der Bizeps von Relevanz ist.“

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Diejenigen, die einen Einkaufswagen mit parallelen Griffen benutzten, haben mehr Produkte gekauft und 25 Prozent mehr Geld ausgegeben.

Mathias Streicher

Parallele Griffe steigern Konsum um 25 Prozent
Den Prototypen setzten die Forscher in einem Innsbrucker Supermarkt ein. Das Ergebnis: „Diejenigen, die einen Einkaufswagen mit parallelen Griffen benutzten, haben mehr Produkte gekauft und 25 Prozent mehr Geld ausgegeben als diejenigen, die mit einem Standardwagen eingekauft haben.“ Dass die Umpositionierung das Einkaufsverhalten derart beeinflusst, hat aber auch die Wissenschaftler überrascht.

Die Erkenntnis hilft auch den Kunden. Denn „wer vor Weihnachten die Ausgaben für Geschenke im Rahmen halten möchte, sollte beim Reinlegen in den Wagen den Trizeps anspannen“, meint Streicher schmunzelnd.

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