Nach Messer-Attacke:

„Bin überzeugt, mein Bruder wollte mich ermorden!“

Symbolfoto

(Bild: Christof Birbaumer/Kronen Zeitung)

„Nüchtern ist er ein seelenguter Mensch!“ Das sagt ein Steirer, nachdem er Donnerstagmittag von seinem Bruder mit zwei Messern attackiert wurde. „Nur wenn er Tabletten nimmt und trinkt, ist er wirklich gefährlich.“ Er glaubt, dass der 60-Jährige ihn ermordetet hätte, wäre ihm nicht die Flucht gelungen.

„Aus den Augenwinkeln habe ich ihn plötzlich kommen gesehen“, schildert der Kapfensteiner im Gespräch mit der „Krone“. „Ich war gerade auf der Terrasse und habe meine Sat-Schüssel von Schnee befreit, weil der Fernseher nicht ging.“ Als er die zwei Messer sah, flüchtete er ins Haus und versperrte die Tür.

Doch das konnte den aggressiven Bruder nicht stoppen. Mit einem Hammer schlug er die Verglasung ein, scheitere dann aber an der ebenfalls versperrten Verbindungstür. Dem Angegriffenen gelang schließlich die Flucht mit dem Auto.

Mit Auto im Graben gelandet
Kurz vor 12 Uhr wurde der 60-jährige Bruder dann zu Fuß bei der Gemeindestraße festgenommen. Er war mit seinem Auto schon auf der Hinfahrt von der schneeglatten Fahrbahn abgekommen und im Graben gelandet. Eine der Tatwaffen, ein 20 Zentimeter langes Messer hatte er noch bei sich, das zweite Messer lag am Tatort.

14 Tage darf er sich jetzt auf hundert Meter nicht nähern. Was soll das bringen? Wichtiger wäre, ihm zu helfen.

Der 62-jährige Oststeirer

„Wenn er trinkt, dann bildet er sich Sachen ein“
„Ich weiß, dass er mich ermorden wollte“, sagt der 62-Jährige. „Er hat schon einmal probiert, mich zu killen.“ Meldungen, dass es um einen Erbstreit ging, dementiert er. „Der Lebensgefährte meiner Mutter starb, aber da gibt’s andere Erben.“ Böse sei er seinem Bruder aber nicht. „Wenn er nüchtern ist, ist er seelengut. Nur wenn er Tabletten nimmt und trinkt, ist er gefährlich. Dann bildet er sich Sachen ein. Er braucht einfach Hilfe. Aber er bekommt sie nicht...“