IKK Group

Diese Grazer haben für alles einen guten Plan

Steiermark
06.12.2021 05:59

Die IKK Group ist in den vergangenen zehn Jahren rasant gewachsen und hat bei vielen spektakulären Bauprojekten als Planungsbüro mitgewirkt - vom Tunnel bis zum Hochhaus. Die „Krone“ traf die beiden Geschäftsführer Georg Kriebernegg und Bernhard Kaufmann.

Es ist ein noch ungewohnter Anblick: die große Straßenbahnschleife am Ende des Reininghaus-Areals, die Jochen-Rindt-Endhaltestelle, dahinter eine Reihe moderner Hochhäuser. Seit Kurzem steuert die Bim den neuen Stadtteil im Grazer Westen an. Nur wenige hundert Meter entfernt arbeiten Ingenieure und Architekten, die wesentlich zur Schienenverlängerung beigetragen haben: Bei der IKK Group, die 2019 in die neue Zentrale in der Reininghausstraße gezogen ist.

Die neue Straßenbahnlinie ist nur eines von vielen schillernden Projekten der Grazer: das Schubhaftzentrum Vordernberg, die Zentrale der Energie Steiermark, Immobilien von Ikea, Schulen, Wohnbauten, bald folgt ein modernes Holz-Gebäude für die Militärakademie Wiener Neustadt. Doch auch in Koralm- und Gleinalmtunnel sowie in die Verlängerung der S 36 fließt Know-how von IKK.

Unternehmen wurde 1976 gegründet
„Wir sind ein Gesamtlösungsanbieter im Hoch- und Tiefbau“, sagt Geschäftsführer Georg Kriebernegg. Sein Vater Hans Kriebernegg gründete das Unternehmen 1976, sein Sohn führt mittlerweile mit Bernhard Kaufmann die Gruppe, die seit zehn Jahren rasant wächst. Zunächst wurde mit Hydroconsult ein Spezialist im Bereich Wasserbau übernommen, es folgten Firmen für Gebäude- und Energietechnik, Industrie und Brückenbau sowie zuletzt Eisenbahninfrastruktur.

185 Mitarbeiter zählt man bereits. Folgen bald weitere Übernahmen? „Fachlich decken wir fast alles ab“, sagt Kriebernegg. Geografisch ist aber Wachstum geplant: Nach Wien und Wels wird ein Büro in Villach eröffnet.

Homeoffice im Planungsbereich schwierig
Eine Erfolgsstory - doch die Zeiten sind herausfordernd, allen voran durch die Pandemie. Homeoffice ist im Planungsbereich schwierig, erzählt Kaufmann: „Es gibt wenig Aufgaben, die man für sich alleine abarbeitet, das meiste wird im Team entwickelt. Du brauchst das sofortige Feedback im Gespräch.“ Auch auf Kundenseite verzögerten sich Entscheidungen, sogar Aufträge wurden storniert.

Seit einem halben Jahr zieht die Wirtschaft wieder kräftig an, der Auftragsstand wächst kontinuierlich an. Doch gerade im Hochbau kommt es derzeit zu starken Kostensteigerungen und Lieferverzögerungen. Kaufmann: „Die Zeitpläne und Kostenschätzungen von vor einem Jahr sind alle zu überarbeiten.“

„Den klassischen Zeichner gibt es nicht mehr“
Seit Langem herausfordernd sind lange Genehmigungsverfahren, hohe bürokratische Aufwände - und natürlich der Fachkräftemangel. Kriebernegg: „Wir haben eine immer höhere Spezialisierung, es entstehen neue Job-Profile. Den klassischen Zeichner gibt es nicht mehr.“ Alles geht in Richtung Digitalisierung und 3-D-Modelle. IKK vernetzt sich daher stark mit HTLs und der TU - dennoch sind aktuell 21 offene Stellen ausgeschrieben.

Es wäre also noch Platz im neuen Bürogebäude, übrigens die alte Zentrale des Öamtc. Es bildet einige große Trends ab: Nachhaltigkeit (etwa durch den Einsatz von Fotovoltaik und Geothermie), ein reizvolles Umfeld für Mitarbeiter (Betriebsküche, Kinderkrippe und -garten), aber auch Nachverdichtung in die Höhe: Durch den Umbau wuchs die Bruttogeschossfläche um fast 300 Prozent, die Grünfläche aber ebenfalls um 40 Prozent.

„Stadtentwicklung muss neu angelegt werden“
Das könnte ein Rezept für Graz sein, wo Bau-Boom und Bodenversiegelung ja zuletzt die politische Debatte geprägt haben. Übrigens ein Thema, bei dem Kriebernegg und Kaufmann sehr kritisch auf ihre Heimatstadt blicken: „Für mich fehlt die Vision, wie Graz mit 400.000 Einwohnern ausschauen könnte. In den vergangenen Jahrzehnten gab es nur eine Scheibchentaktik, man hat nur anlassbezogen reagiert, aber nie agiert“, findet Kaufmann.

Und Kriebernegg ergänzt: „Die Stadtentwicklung muss neu angelegt werden.“ Man kann sicher sein: IKK wird diesen Prozess mit seinen Projekten mitgestalten.

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