Ob sie nun Perchten heißen, Krampusse oder Toifl - allen rauen Gesellen im Land war die Vorfreude auf den heurigen Advent gemeinsam. Der erneute Lockdown zerschmetterte die Pläne und trotz aller Fantasie scheint es keine sichere Variante für das Brauchtum zu geben. Die „Krone“ hörte sich bei „Lahmgelegten“ um.
„Eigentlich war alles in Butter. Das Corona-Konzept mit der 2G-Regel, die Absperrung des Dorfplatzes, die Abstimmung mit der Bezirkshauptmannschaft“, erzählt Gerhard Valte, Obmann der Krampusgruppe Haiming. Am Sonntag, dem 28. November, wären rund 4000 Besucher gekommen, um das wilde Treiben auf dem Dorfplatz zu verfolgen. Schon am Vortag hätten rund 60 Jungkrampeler voller Stolz ihre Larven und Gewänder durch den Oberländer Ort getragen. Alles unmöglich, alles storniert.
Schon im Vorjahr Absage
Zum zweiten Mal in Folge müssen die Haiminger ihr geliebtes Brauchtum dem Virus unterordnen. Dreieinhalb Jahre alt wäre der jüngste Krampus gewesen, nun muss man ihm den bitteren Ausfall erklären.
Wenn zwei Jahre nichts möglich ist, leidet auch das Vereinsleben.
Gerhard Valte
„Wenn zwei Jahre nichts möglich ist, leidet auch das Vereinsleben. Da kann man nur mit Grillfeiern oder dem gemeinsamen Bergfeuer dagegen halten“, so Valte. Auch Auswärts-Auftritte, etwa beim Weihnachtsmarkt auf der Innsbrucker Hungerburg, fallen aus.
Auch für „Peaschtln“ kann es kein grünes Licht geben
Ortswechsel nach Breitenbach, wo das „Peaschtl“-Virus fast alle in den Bann zieht bzw. ziehen würde. „Die Richtlinien zum Lockdown lassen derartige Zusammenkünfte in der Freizeit auch heuer nicht zu“, bedauert Bürgermeister Alois Margreiter. Er stehe im Kontakt mit diversen „Passen“, doch die offizielle Aussage der Gemeinde könne nur lauten, dass die Hofbesuche auch heuer ausfallen müssen.
„Da nützt das ganze Hin- und Herdenken über mögliche alternative Varianten nichts.“ Der einzige Trost ist die Gewissheit, dass das Brauchtum auch durch eine Pandemie nicht untergehen wird.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.