Schock in Korneuburg

Im Familiengrab lag plötzlich ein völlig Fremder

Niederösterreich
20.11.2021 08:00

Mehrere Jahrzehnte befand sich ein Grab am Friedhof in Korneuburg in Niederösterreich in Familienbesitz, mehrere Generationen waren dort beerdigt worden. Doch nun ruht dort ein völlig Fremder. Denn das Grab wurde neu vergeben. Ein Fehler im Verwaltungssystem der Stadt führte zu dem Irrtum. Nun wird eine Lösung gesucht.

Mit einem Adventgesteck und Kerzen wollte eine Familie aus Gänserndorf ihrer verstorbenen Verwandten in Korneuburg gedenken. Doch als sie vor der Ruhestätte standen, war der Schock groß: Am Grabstein prangte eine neue Tafel mit dem Namen eines Fremden. Die Ruhestätte ihrer Verwandten war ausgeräumt und deren sterbliche Überreste in ein Reihengrab gegeben worden. „Unter einem lieblosen Erdhaufen“, ist die Familie fassungslos. Sie nahm sofort mit der Stadtgemeinde Kontakt auf.

Fehler im System
Interne Untersuchungen ergaben dann, dass der folgenschwere Fehler seinen Ausgangspunkt bereits 2017 hatte. In diesem Jahr war die Grabbesitzerin verstorben, eine ihrer Töchter hatte die Ruhestätte übernommen. Im Verwaltungssystem der Stadt wurde dieser Wechsel aber nicht eingetragen. Weil nicht mehr dafür bezahlt wurde, war das Grab 2019 anheimgefallen und wurde heuer neu vergeben.

„Wir haben uns bereits vielmals bei der Familie entschuldigt“, bedauert Stadtamtsdirektor Markus Helmreich. Kommende Woche soll bei einem Gesprächstermin eine Lösung gefunden werden. „Mir wurde zugesichert, dass wir die Gebeine lokalisieren können. Wir bieten ein Nachbargrab an, natürlich auf unsere Kosten“, so Helmreich.

Vieles noch ungewiss
Ob die Familie das Angebot annimmt, ist aber mehr als fraglich. „Wir können nicht neben unserem richtigen Grab stehen und so tun, als wäre nichts gewesen. Wir wissen ja nicht einmal sicher, ob überhaupt alle Überreste ausgegraben wurden“, erzählt eine Angehörige der Familie der „Krone“.

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