Kapfenbergs gute Seele

Markus Kubesch: „Keiner weiß, wann es vorbei ist!“

Steiermark
14.11.2021 08:00

Markus Kubesch arbeitet lieber im Hintergrund rund um die Uhr. Das Scheinwerferlicht ist seine Sache nicht. Der waschechte Kapfenberger macht für den Fußball-Zweitligisten gleich mehrere Jobs auf einmal. Er genießt die arbeitsintensive Zeit im Falken-Horst. Nach dem schicksalhaften Jahr 2016 noch mehr als früher.

Eigentlich ist ihm die Geschichte peinlich. Markus Kubesch gehört zu den bescheidenen Menschen. Nichts liegt ihm ferner, als im Mittelpunkt zu stehen. Doch die „Steirerkrone“ konnte ihn mit Beharrlichkeit weichkochen und holt den 36-Jährigen vor den Vorhang. „Maki“ ist einer ganz nach dem Geschmack aller Arbeitgeber - er schupft gleich mehrere Jobs auf einmal.

Mosert deswegen aber nie herum, im Gegenteil. „Ich mach’s gern, die Spieler sind meine Brüder, der Klub ist wie eine Familie“, sagt der ehemalige Tormann, der seit 25 Jahren mit Kapfenberg verbunden ist. Sein Aufgabengebiet? Intensiv! Teammanager, Pressesprecher, Videoanalyst, zudem zuständig für sämtliche Social-Media-Auftritte. Wenn Not am Mann ist, springt „Maki“ auch als Koch und Zeugwart ein.

15-Stunden-Arbeitstage sind die Regel, nicht die Ausnahme. „Bei englischen Runden oder nach Auswärtsspielen schlaf ich meistens gleich im Stadion. Heimfahren würde sich nicht auszahlen“, sagt Kubesch mit einem verhuschten Lächeln.

Schwere Zeit
Wobei: Kurz aufs Ohr hauen, trifft’s wohl besser. Oft nur eine Stunde nach getaner Arbeit in einem Kammerl im Fekete-Stadion. „In der Nacht bereite ich oft die Videoanalysen für den nächsten Tag vor, betreue unsere Social-Media-Kanäle“, erklärt die urlaubsscheue Arbeitsbiene. „Für Kapfenberg zu arbeiten, sehe ich als Privileg. Seit 2016 schätze ich den Job noch mehr.“ Damals brach er in der Kabine zusammen. Angeborene Herzrhythmusstörungen, zwei Jahre lag er auf der Intensivstation, unzählige Operationen folgten.

„Jetzt hab ich einen Schrittmacher und einen Defibrillator, bin per GPS mit der Klinik verbunden“, erzählt „Maki“, dessen Puls mitunter auf 300 raufschnellt. „Ich nütze jede Stunde. Keiner weiß, wann es vorbei ist.“

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