Steirische Händler:

Nachhaltiges Spielzeug erobert Kinderzimmer

Steiermark
06.11.2021 07:00

Weniger Plastik, reparieren statt wegwerfen: Beim Spielzeug setzen immer mehr steirische Händler auf Nachhaltigkeit. Das kommt sowohl bei Kindern als auch Eltern gut an. 

Der batteriebetriebene Mini-Traktor verstaubt in der Garage. Das erste Kind ist zu alt, das jüngere war noch zu klein - bis jetzt. Nur leider ist die Batterie mittlerweile kaputt, der Traktor bewegt sich nicht vom Fleck.

Ein neues Gefährt muss her. Oder? „Genau mit solchen Fahrzeugen kommen die Kunden zu uns nach Hofstätten an der Raab, um sie reparieren zu lassen“, erzählt der oststeirische Spielzeughändler Gottfried Gungl. Er ist seit über 40 Jahren in der Branche tätig. Sein Reparaturservice hebt ihn von der Konkurrenz ab.

„Defekte Motoren, durchgescheuerte Reifen - man kann die Lebensdauer eines Spielzeugs leicht verlängern. Wir haben viele gängige Ersatzteile lagernd.“ Beim Reparieren legt der Chef höchstpersönlich Hand an: „Das ist auch ein bisschen mein Hobby, dafür braucht man eine Leidenschaft.“

Industrie verzichtet auf Plastik-Verpackungen
Das kommt bei den Kunden sehr gut an. „Die Nachfrage steigt. Für die Leute ist Nachhaltigkeit immer wichtiger.“ Außerdem achten Spielzeug-Hersteller darauf, weniger Verpackungsplastik zu verwenden. „Die Industrie ist dabei, dieses Thema endlich ernst zu nehmen“, berichtet Gungl.

Geschäftsidee nachhaltiges Spielzeug
Einen anderen Weg sind Lisa und Markus Deutscher aus Bruck an der Mur gegangen. „Als vor drei Jahren unser erster Sohn Maximilian auf die Welt kam, haben wir uns beruflich umorientiert“, erzählt das Paar, das vorher in der Finanzbranche tätig war. „Für uns beide war klar, dass wir etwas mit oder für Kinder machen wollen. Man macht sich Gedanken, wie sich die Welt zukünftig entwickeln soll.“

So entstand dann die Idee zur Spielzeuglade. Zuerst nur online und seit 2020 auch in der Brucker Mittergasse verkaufen die 33-Jährige und der 39-Jährige nachhaltiges Holzspielzeug.

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Vor allem junge Mamas informieren sich ganz stark über Materialien beim Spielzeug. Sie kennen sich sehr gut aus und wissen, was sie wollen

Lisa Deutscher, Gründerin "Spielzeuglade"

Junge Eltern achten genau auf das Material
„Wir wissen genau, wo das Spielzeug herkommt und wie es produziert wird“, sagt Lisa Deutscher. „Unsere Baby-Kleidung ist Gots-zertifiziert“ - das ist die höchste Umwelt-Zertifizierung, die es derzeit gibt.

Damit hat die Spielzeuglade ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. „Vor allem junge Mamas informieren sich ganz stark über Materialien beim Spielzeug. Sie kennen sich sehr gut aus und wissen, was sie wollen“, sagt Deutscher. Aber auch die Großeltern-Generation spricht man an. „Die freuen sich, wenn sie Dinge sehen, mit denen schon sie als Kinder gespielt haben - Matador etwa.“

Rund ein Fünftel des Umsatzes macht die Spielzeuglade im Netz, den großen Rest aber ganz traditionell im stationären Handel. „Die Kunden schätzen es, dass sie regional einkaufen können.“

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