Kreislauf schonen

„Vollgas“ auf den Bergen kann tödlich enden

Tirol
04.10.2021 09:00

Der Kühtaier Bergrettungsarzt Dr. Erik Austad muss immer wieder Wanderer und Bergsteiger behandeln, die ihren Kreislauf überfordert und sich selbst in Notlage gebracht haben.

Erst am Freitag wurde die Bergrettung Oetz zum Zwölferkogel im Kühtai gerufen. Ein Bergsteiger mit Kreislaufproblemen hatte Alarm geschlagen. „Das passiert relativ häufig“, weiß Dr. Erik Austad. Er ist Allgemeinmediziner im Hoteldorf Kühtai, das auf gut 2000 Metern liegt, und gehört zudem dem Ärztepool der Tiroler Bergrettung an.

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Gerade Blutdruckpatienten unterschätzen aber leicht die große Höhe und eine möglicherweise vorangegangene lange Anreise nach Tirol.

Dr. Erik Austad

„Die Gründe für Kreislaufprobleme am Berg sind zwar sehr individuell“, weiß der Notarzt. „Gerade Blutdruckpatienten unterschätzen aber leicht die große Höhe und eine möglicherweise vorangegangene lange Anreise nach Tirol. Aber auch Studien bestätigen ein erhöhtes Risiko bei Herzkreislaufvorerkrankungen und dem Beginn eines Höhenaufenthalts.“

Verhängnisvolles Verhaltensmuster
Vielfach lasse sich freilich ein verhängnisvolles Verhaltensmuster bei den Patienten erkennen. Austad: „Die Touristen wollen die wenigen Urlaubstage voll ausnutzen. Statt sich erst einmal ordentlich zu akklimatisieren, geben sie gleich Vollgas. Dabei sollte man den ersten Tag locker angehen.“

Vorerkrankungen und Risikofaktoren wie etwa Übergewicht würden sich potenzieren, zu wenig Flüssigkeitszufuhr trage zudem dazu bei, dass Menschen in kritische Gesundheitssituationen am Berg kommen können – bis hin zur Hirnblutung oder zum tödlichen Herzinfarkt.

Nicht zögern, Bergrettung zu rufen
„Bei Schwindelanfällen stehen bleiben, die Füße hochlagern und trinken“, rät der Mediziner dringend. „Niemand sollte in einer solchen Situation zögern, die Bergrettung zu rufen.“

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