Wegen 2G-Regel bedroht

Tiroler Konditor: „Angst, auf die Straße zu gehen“

Tirol
27.09.2021 16:00

Während sich zu Beginn der Corona-Pandemie die Menschen rund um den Globus überaus solidarisch verhielten, spaltet das Virus seit mehreren Monaten die Gesellschaft. Die Einteilung in Geimpfte, Genesene oder Getestete sowie die Regeln, die für die jeweilige Gruppe gelten, sorgen für ein überaus raues Klima. Vereinzelt sehen sich Personen auch massiven Shitstorms ausgesetzt. So etwa Hanibal Badawi, Geschäftsführer und Inhaber der Konditorei Hilber im Innsbrucker Stadtteil Igls.

Der Grund: Der Unternehmer hat sich dazu entschieden, in seiner Konditorei die 2G-Regel einzuführen und darüber hinaus nur noch Corona-Tests, die von öffentlichen Behörden stammen, zu akzeptieren. Es seien nämlich zu viele Fälschungen im Umlauf. Der entsprechende Aushang am Geschäft wurde von Unbekannten abfotografiert bzw. von seiner Facebook-Seite mittels Screenshot kopiert.

Die Fotos wurden derart zugeschnitten, dass der Hinweis über die 2G-Regel nicht sichtbar ist. Im Netz geteilt wurden somit Fotos mit folgendem Text: „Ab Montag, 13.9.2021, ist die Konsumation in der Konditorei Hilber nur noch GEIMPFTEN gestattet!“

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Die Anrufer drohen damit, mein Geschäft anzuzünden, bezeichnen mich als Nazi oder Faschisten.

Hanibal Badawi

600 Drohanrufe pro Tag
Seither sieht sich der Unternehmer mit üblen Beschimpfungen und Drohungen konfrontiert, die auch über das Netz hinausgehen. „Ich bekomme 600 Anrufe täglich. Manche davon sind extrem. Die Anrufer drohen damit, mein Geschäft anzuzünden, bezeichnen mich als Nazi oder Faschisten“, klagt Badawi im Gespräch mit der „Tiroler Krone“.

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Ich habe ständig Angst, dass einer der Impfgegner kommt, randaliert und Kunden vertreibt.

Hanibal Badawi

Urlaub, damit sich Lage beruhigt
Auf der Straße und in seinem Geschäft fühle er sich nicht mehr sicher. „Ich habe ständig Angst, dass einer der Impfgegner kommt, randaliert und Kunden vertreibt.“ Nun macht der Unternehmer seit 20. bis inklusive 29. September ungeplant Urlaub.

„Ich hoffe, dass sich die Lage in der Zwischenzeit beruhigt und ich sowie meine Familie nicht mehr bedroht werden“, sagt der Inhaber abschließend.

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