Es war eine Weltpremiere! Ein elektrisches DTM-Auto fuhr gestern den 4326 Meter langen Kurs am Red Bull Ring - und zwar ohne, dass ein Fahrer im Auto sitzt! Gesteuert wurde der Wagen von DTM-Trophy-Champion Tim Heinemann aus einem hochmodernen Fahrsimulator, der 82 Kilometer entfernt beim DTM-Partner AVL in Graz steht.
„Es handelt sich nicht um ein autonomes, sondern um ferngesteuertes Fahren“, so Projektleiter Daniel Kohl vom weltweit agierenden Automobil-Zulieferanten Schaeffler.
„Es kommen auch Teile vor, die auch beim teilautonomen Fahren wesentlich sind“, so Kohl. „Was unser Auto tatsächlich nicht macht, ist, dass es Objekte selbstständig erkennen kann und dann ausweicht. Nicht das Fahrzeug entscheidet wie beim autonomen Fahren, sondern noch immer der Mensch. Der sitzt aber in diesem Fall im Simulator.“
Notwendig ist eine stabile Funkvrbindung, nahe an der Echtzeit. Beim der Premiere am Red Bull Ring kam das Signal aus Graz - genauer gesagt vom Fahrsimulator der AVL Graz.
Binnen zwei Millisekunden von Graz am Red Bull Ring
Die große Frage: Wie weit kann hier die Distanz sein, um trotzdem noch ein ferngesteuertes Fahren möglich zu machen? Die Anwort: „Weltweit! Wir brauchen von Graz zwei Millisekunden bis zum Red Bull Ring. Das ist der geringste Teil der Kette. Wir könnten den Versuch theoretisch auch von den USA aus steuern“, so Kohl.
Mit dem DTM-Remote-Car-Projekt soll keine neue Rennserie angekündigt werden, sondern das Thema „DTM Electric“ weiter aufrecht gehalten werden. „Es entsteht hier auch eine Motorsport-Plattform für neue Player“, meint Kohl. Gemeint sind etwa Chiphersteller oder Hersteller von Sensoren. Das Thema „Electric“ ist auch für die DTM in Zukunft interessant. DTM-Boss Gerhard Berger meint: „Wir haben das Ziel das Thema auf die Bühne zu bringen.“
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