Ein Strauß Blumen für seine Ehefrau und kritische Worte für die politischen Mitbewerber: Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl wurde beim ÖVP-Parteitag einstimmig zum Spitzenkandidaten für die Gemeinderatswahl am 26. September gekürt.
Siegfried Nagl weiß sich und seine Partei ins Szene zu setzen. Die Kasematten am Schloßberg wurden am Montag zur politischen Bühne. Weiße und grüne Scheinwerfer erleuchteten den Saal, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. Auf einem riesigen Bildschirm wurde ein Film gezeigt über das, was in Nagls Amtszeit umgesetzt wurde. Bürgermeister-Gattin Andrea Nagl, mit der er seit 40 Jahren verheiratet ist, bekam einen Blumenstrauß überreicht - und ein Bussi.
Und auch ein „Stargast“ trat auf: Frank Salzgeber von der europäischen Weltraumagentur ESA. Salzgeber ist ein Experte für Zukunftstechnologien - und unterstützt Start-ups. Ein Start-up ist die Nagl-ÖVP nicht mehr. Vier Wahlen hat „der Siegi“, wie er von seinen Parteifreunden genannt wird, schon gewonnen. Und auch diesmal steht der Wahlsieger schon vor der Wahl fest.
„Ich möchte weiterhin für die Grazer da sein“, sagte Nagl in seine Rede, „so wie beim Hochwasser vor 14 Tagen. Da hat mich niemand angerufen von den anderen Parteien und gefragt, ob er helfen kann - sie haben lieber auf Social Media herumkritisiert“. Beifall. Zu seiner U-Bahn-Vision sagte er: „Es ist immer das Gleiche: Zuerst werde ich lächerlich gemacht, dann werde ich bekämpft - und beim Bandldurchschneiden wollen alle dabei sein.“
Danach gab es stehende Ovationen. Nagl wurde mit 100 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt. Auf die Frage, ob er die Wahl annimmt, antwortete er: „Meine Frau wird’s mir verzeihen - ja, ich will!“
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