Völlig überlastet

Santorins Esel werden für den Tourismus gequält

Tierecke
10.08.2021 09:43

Trotz weltweiter Proteste geht die Tierquälerei auch in der aktuellen Urlaubssaison weiter: Nach wie vor müssen auf der griechischen Ferieninsel Santorin Esel Tag für Tag Hunderte Touristen in den 400 Meter hochgelegenen Ort Fira hinaufschleppen - und das meist bei sengender Hitze. Tierschützer appellieren an alle Urlauber, diese Tierquälerei nicht zu unterstützen und auf Eselreiten generell zu verzichten.

„Die Liste der Missstände ist sehr lange, die Tiere werden systematisch ausgebeutet. Am schlimmsten ist, dass die Halter die Esel oft auch bei sehr hohen Temperaturen, in der prallen Sonne, nicht mit Trinkwasser und Futter versorgen. Von Abkühlung durch Wasser, etwa durch Abspritzen, ist ohnehin keine Rede“, sagt „Vier Pfoten“-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. Die Tierrechtsorganisation PETA hat Videomaterial gesammelt:

Die Esel müssen als Touristen-Taxi den ganzen Tag viel zu schwere Menschen tragen. „Zwar hat das zuständige Ministerium eigentlich 2018 verboten, Touristen zu transportieren, die über 100 Kilogramm wiegen. In der Praxis hält sich jedoch kaum jemand dran. Abgesehen davon ist auch 100 Kilogramm viel zu viel für die Tiere“, erklärt Weissenböck. Auch die Anzahl der Ritte pro Tag wird zumeist nicht beschränkt, was zu einer massiven Erschöpfung führt.

Der allgemeine Gesundheitszustand der Esel ist erbärmlich. Die schlechte Ausrüstung hinterlässt an ihren Körpern oft Druckstellen, unversorgte Verletzungen und Wunden. Die so wichtige Hufpflege erfolgt in der Regel nicht, was sich in schmerzhaften Fehlstellungen niederschlägt. „Oft interpretieren die Halter und die Touristen eine Lahmheit mit der für Esel als typisch gesehenen störrischen Art. In Wahrheit haben die Tiere einfach Schmerzen“, kommentiert Weissenböck.

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Wir appellieren an alle, Nein zu Tierquälerei und Ausbeutung im Urlaub zu sagen!

„Vier Pfoten“-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck

Sie haben die Wahl!
In der Wintersaison werden die Tiere dann völlig vernachlässigt und sich selbst überlassen. Diese Situation hat sich auch durch Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie noch verschärft. Jede einzelne Urlauberin und jeder einzelne Urlauber kann jedoch entscheiden, bei solchen fragwürdigen Tourismusattraktionen nicht mitzumachen. „Die Tiere büßen für unsere Bequemlichkeit und für ein paar Urlaubsfotos ihre Gesundheit und ihre Lebensqualität ein. Das muss nicht sein. Wir appellieren an alle, Nein zu Tierquälerei und Ausbeutung im Urlaub zu sagen“, so Weissenböck abschließend.

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