Nix wie los

Auf die Nummer eins im bizarren Rofangebirge

Eine bizarre Bergwelt erwartet uns bei der Gipfeltour zur Hochiss, mit 2299 Metern der höchste Punkt im Rofangebirge. Hier hat alles zwei konträre Seiten - sanft bzw. abweisend!

Wir nehmen Seilbahnhilfe in Anspruch und schweben von Maurach am Achensee mit der Rofan Seilbahn zur Erfurter Hütte (1831 m) – eine von mehreren Einkehrmöglichkeiten bei der Bergstation. Noch beeindruckt vom Tiefblick zum Achensee während der Gondelfahrt spazieren wir ein paar Meter nördlich hinunter zur großen Panoramatafel. Dort ist unser Ziel angeschrieben.

Formschön präsentiert sich die Hochiss während des Aufstiegs.

(Bild: Peter Freiberger)

Bald leitet ein Steig durch die Flanke des Gschöllkopfs, von dem sich Wagemutige mit der einem Adler ähnlichen „Airrofan“ in die Tiefe stürzen. „Die Menschheit muss bespaßt werden“, vernahm ich einen Kommentar von Wanderern.

Spektakuläre Rofanwände
In der Folge überwindet der versicherte Steig eine (felsige) Steilstufe und führt uns in einen prachtvollen Kessel. Darin türmt sich die ebenmäßige Hochiss auf. Die Strecke leitet durch den Kessel und quert einen felsdurchsetzten Grashang. Man wandert gleichbleibend an der Abzweigung zu einem Klettersteig vorbei und blickt erstmals in die spektakulären Rofanwände.

Die Hochiss von der Seekarlspitze aus betrachtet.

(Bild: Peter Freiberger)

Der Steig quert dann die Südflanke der Hochiss (Achtung: Steinschlaggefahr durch Klettersteiggeher!) und zieht in der Folge direkt empor auf einen Wiesengrat. Über den Grat erreichen wir rasch und unschwierig den Gipfel. Aber Achtung: Nach Norden hin fällt das Gebirge senkrecht ab – welch ein Kontrast! Am höchsten Punkt lohnt sich besonders der Blick nördlich in das „Niemandsland“ der Brandenberger Alpen mit den atemberaubenden Felswänden als Begrenzung. Die teils bizarren Rofan-Gipfel sorgen zudem für ein Aha-Erlebnis.

Dieses Pärchen genießt den Blick vom Gipfel zu den Dalfazer Wänden.

(Bild: Peter Freiberger)

Zurück geht es auf derselben Route. Auf dem teils lehmigen Untergrund im abschüssigen Gelände gilt es besonders bei Nässe sehr vorsichtig zu sein.

Factbox:

Talort: Maurach am Achensee (970 m)

Ausgangspunkt: gebührenpflichtiger Parkplatz (970 m) bei der Talstation der Rofanseilbahn in Maurach; die Tagesparkgebühr von 8 (!) Euro wird Seilbahnbenützern vergütet

Strecke: (teils versicherter), alpiner Steig im abschüssigen, steilen Gelände

Voraussetzung: Kondition, Trittsicherheit, Grundmaß an Schwindelfreiheit

Kinder: ab 6 Jahren

Mountainbuggy: nein

Ausrüstung: feste Schuhe, Stöcke

Einkehrmöglichkeit: diverse Einkehrmöglichkeiten im Bereich der Bergstation; unter anderem Erfurter Hütte (1831 m)

Rofan Seilbahn: www.rofanseilbahn.at, letzte Talfahrt derzeit um 17.30 Uhr

Öffentliche Verkehrsmittel: Linienbus vom Bahnhof Jenbach zur Talstation der Rofanseilbahn

Höhenunterschied: ca. 450 Höhenmeter (Bergstation - Hochiss)

Länge: ca. 2,5 Kilometer (Bergstation - Hochiss)

Gehzeit: ca. 1 1/2 bzw. 1 1/4 Std (Bergstation - Hochiss bzw. Hochiss - Bergstation)