Gerade erst scheint der letztjährige Skandal aufgearbeitet zu sein und schon zerrütteln neue Anschüttungen die Branche. Diesmal ist es die KPÖ, die einen Eier-Schwindel wittert. Zwei Ex-Beschäftigte der Firma haben schwere Anschuldigungen erhoben.
Alte Eier als frische verkauft?
Die Anzeige wurde von der Staatsanwaltschaft bestätigt, Ermittlungen seien beauftragt worden. Die Ex-Mitarbeiter, darunter der ehemalige Betriebsleiter, wollen bezeugen können, dass 2009 Eier verbotenerweise unter fünf Grad Celsius gelagert, anschließend mit einem nicht angemessenen Legedatum versehen und dann der Industrie als frisch verkauft worden seien. Toni Hubmann entgegnete dem Vorwurf mit Prüfprotokollen, die die richtige Lagerung der Ware belegen würden. Diese Unterlagen habe er bereits den ermittelnden Kriminalisten übergeben.
Weiters seien retournierte Eier aus falscher Lieferung angeblich einfach umetikettiert und ebenfalls als Frischware verkauft worden, so ein weiterer Vorhalt. Hubmann hingegen versicherte, dass diese rund 40.000 Eier, die pro Jahr als Falschlieferungen zurückkämen, "nachweisbar an Vinzimärkte verschenkt werden".
Slowenische Ostereier als heimische verkauft?
Der dritte Punkt betrifft einen slowenischen Eierbauern, der Lieferant für Toni's Freilandeier ist: Hubmann soll die ausländische Ware - besonders zu Ostern, wenn gefärbt wird - als österreichisches Produkt verkauft haben. "Das ist eine Frechheit und Verleumdung, so etwas tun wir nicht und das lasse ich mir auch nicht gefallen", zeigte sich der Beschuldigte entrüstet. Richtig sei, dass er einen vergleichsweise kleinen Lieferanten aus der Nähe von Marburg habe, jedoch die Hälfte der 400.000 bis 500.000 in Slowenien zugekauften Eier - insgesamt werden unter dem Label "Toni's" jährlich rund 80 Millionen Eier vertrieben - auch dort verkauft würden. Der Rest wandere zur Verarbeitung in die Schweiz oder werde zu Ostern bei Werbeaktionen verschenkt. Zudem entspräche das Produkt den österreichischen Richtlinien und trage das von der Agrarmarkt Austria (AMA) vergebene Bio-Siegel ohne Ursprungsangabe.
Hubmann: "Blöde Racheaktion"
Hubmann, der auch Wirtschafts- und Bauernvertreter für die SPÖ ist, bedauerte die Entwicklung: Ehemalige Mitarbeiter, "die wir höflich behandelt haben, die aber die internen Streitereien auslösten, weil sie sich nicht an Betriebsregeln hielten", hätten nun "in bösartiger Absicht" gehandelt. Er bezeichnete die Vorwürfe als "blöde Racheaktion".
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