Kritik an Politik:

Die Stadt Salzburg pfeift auf „mehr Grün“

Die Volksschule Mülln: rechts im derzeitigen Zustand, links die Visualisierung mit Fassadenbegrünung

(Bild: Neos/House of Content)

Die Stadt wird offensichtlich grauer und nicht grüner: Während bei neuen städtischen Bau-Projekten wie am Kajertanerplatz die Asphaltmaschinen laufen, werden Forderungen nach mehr Fassadenbegrünungen oder die Förderung von neuen Bäumen abgelehnt oder auf die lange Bank geschoben. Dies kritisieren auch Gemeinderäte.

„Die Stadt macht zu wenig in Sachen Gründächer und Fassadenbegrünung“, findet Gemeinderat Ismail Uygur von den Neos. Im „Krone“-Gespräch legt er eine von ihm in Auftrag gegebene Visualisierung vor, wie es anders gehen könnte – am Beispiel Volksschule Mülln. „Beim Neubau der Volksschule Lehen wird es leider keine intensive Begrünung. Das ist sehr schade, da die Stadt hier wieder eine Chance auslässt.“ Dabei ginge es einfach, weiß Uygur, der zu diesem Thema seine Diplomarbeit verfasste: „Mit einer 25 bis 100 Zentimeter dicken Dachkonstruktion könnte man eine intensive Dachbegrünung ermöglichen, wo man sogar Bäume pflanzen könnte.“

Stadtpolitik lehnt Förderung für neue Bäume ab

Auch Gemeinderat Bernhard Carl von der Bürgerliste hat ein Beispiel: Er stellte bereits im Februar einen Antrag zur Förderung der Neupflanzung von Bäumen mit Mitteln aus dem 300.000-Euro-Klimafonds. Fast ein halbes Jahr lag der Antrag in der Schublade, erst auf erneutes Drängen reagierte der Bürgermeister – und lehnte ab. Grund: Es wurde nichts bei den Budget-Beratungen angemeldet. „Ich frage mich dann, wozu wir den Klimafonds haben“, kritisiert Carl und forderte per Antrag erneut, neue Bäume mit Klimaschutz-Mitteln zu fördern.