Die VA Erzberg GmbH betreibt in Eisenerz den größten Hartgesteinstagbau Mitteleuropas. Für den Transport des abgebauten Materials – pro Jahr bis zu 14 Millionen Tonnen – kamen bisher dieselbetriebene Schwerlast-Lkw zum Einsatz. Die sogenannten „Haulys“ haben eine Nutzlast von 100 Tonnen, pro Jahr haben sie 4,5 Millionen Liter Diesel verbraucht. Um den Treibstoffverbrauch und damit auch die CO2- und Feinstaubemissionen senken zu können, wird jetzt auf Elektromobilität gesetzt – sechs der zehn „Haulys“ werden auf Hybrid-Betrieb umgerüstet. Sie sind entlang der Hauptförderrampen elektrisch betrieben unterwegs, dafür wurde ein über fünf Kilometer langes Oberleitungssystem installiert. Investitionsvolumen: 20 Millionen Euro.
Wasserstoff als Treibstoff für Lkw
Bei Motorenentwickler AVL List forciert man die Entwicklung des Verbrennungsmotors. Er soll Wasserstoff-tauglich werden und so beim Erreichen der Klimaschutzziele helfen – bis 2050 soll Europa klimaneutral werden, Treibhausgasemissionen müssen auf nahezu Null reduziert werden. Angesetzt wird dabei auch bei Schwerfahrzeugen – diese sind für ein Viertel aller straßenverkehrsbedingten CO2-Emissionen innerhalb der EU verantwortlich.
Bei AVL List in Graz forciert man daher mit Forschungspartnern unter anderem die Entwicklung eines Verbrennungsmotors auf Wasserstoffbasis, der speziell auf den Einsatz in Schwerlastfahrzeugen mit mehr als 3,5 Tonnen Nutzlast zugeschnitten ist und deren Treibhausgasemissionen reduzieren soll. Warum Wasserstoff? Die Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse ist laut AVL der einfachste und effizienteste Weg, erneuerbare elektrische Energie chemisch zu speichern. Und Wasserstoff kann nicht nur als Kraftstoff für Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge, sondern auch als Kraftstoff für einen Verbrennungsmotor verwendet werden.
Neben optimierter Antriebstechnologie setzt man bei AVL List unter anderem auch bei den Prüfständen auf radikale CO2-Reduktion. So sind am Headquarter in Graz zehn virtuelle Prüfstände im Einsatz, wodurch je nach zu entwickelndem Antriebssystem Emissionseinsparungen von 1300 bis 1600 Tonnen pro Jahr erreicht werden.
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