Horror-Crash bei Graz

Wahnsinnsfahrt mit Porsche: „Zum Glück leben wir!“

Steiermark
28.06.2021 07:00

Zehn Menschen verletzt, sieben davon schwer - das ist die Bilanz des Horror-Crashs am Samstagnachmittag in Dobl-Zwaring, unweit von Graz (wir berichteten). In Anbetracht der Bilder vom Unfallort muss man sagen, dass es an ein Wunder grenzt, dass niemand gestorben ist. Die „Krone“ hat mit einem Opfer gesprochen.

Die Unfallstelle glich einem Schlachtfeld. „Es hat wirklich wild ausgeschaut“, sagt Robert Ortner, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Zwaring. „Als wir am Unfallort eingetroffen sind, war die Rettung schon da.“ Zwei Hubschrauber, fünf Rettungswagen und zwei Notarztautos waren im Einsatz.

„Wir hatten überhaupt keine Chance zu reagieren“
Ein Porsche hatte einen voll besetzten Kleinbus förmlich abgeschossen. Es war der Bus des Eisschützenvereins Fresing: „Wir waren gerade am Weg zum Staatsliga-Viertelfinale nach Voitsberg“, berichtet Arnold Pronegg im Gespräch mit der „Krone“. Er saß am Beifahrersitz. „Auf einmal ist uns über eine Kuppe ein Porsche entgegengekommen. Das Heck ist ausgebrochen, und dann ist er mit vollem Karacho kerzengerade in uns hineingekracht. Wir hatten überhaupt keine Chance zu reagieren. Da war nicht einmal eine Bremsspur.“ Nachsatz: „Zum Glück leben wir noch!“

Durch die Wucht des Aufpralls wurden beide Fahrzeuge von der Straße geschleudert. „Ich habe ein gebrochenes Brustbein und Schnittverletzungen“, erzählt Pronegg, der im LKH Wagna liegt. Er habe mit den Füßen die Windschutzscheibe eingetreten. „Der Bus hat geraucht, ich habe befürchtet, er fängt jeden Moment zu brennen an.“

Schwerverletzter im Bus eingeklemmt
Ein Schlachtenbummler der Stocksport-Truppe saß auch im Bus - er erlitt schwere Kopfverletzungen. „Ich habe ihn nicht herausziehen können“, schildert Pronegg, der auch am Tag danach noch hörbar unter Schock stand, die dramatischen Szenen. Der Mann musste von der Feuerwehr mit der Bergeschere befreit werden. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber ins LKH Graz geflogen. „Er wird gerade operiert“, sagt Pronegg, als wir uns nach seinem Zustand erkundigen. Später dann der Rückruf - und die gute Nachricht: „Die OP ist gut verlaufen.“

Auch die vierköpfige Familie, die im Porsche saß, hatte großes Glück. Die Fahrzeugfront wurde komplett weggerissen. Der 45-jährige Mann, der am Steuer saß, seine 39-jährige Frau und die jüngere der beiden Töchter (5, 10), die auf der Rückbank waren, wurden schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Die Mutter wurde mit dem Hubschrauber ins UKH Graz geflogen.

Die Unfallursache ist noch nicht geklärt
Warum der Sportwagen ins Schleudern geraten war, ist noch unklar. Zeugen des Unfalls berichten, dass er viel zu schnell unterwegs gewesen sei. Die Polizei wollte das am Sonntag nicht bestätigen. Es könnte theoretisch auch sein, dass die Regenfälle der letzten Tage Schotter auf die Straße geschwemmt haben.

„Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, so ein Polizei-Sprecher. Es werde wohl noch einige Wochen dauern, bis ein Ergebnis vorliege. Einige der Beteiligten liegen im Spital und sind daher laut Polizei nicht vernehmungsfähig. Ein Alkotest bei den beiden Fahrern sei jedenfalls negativ gewesen.

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