Wohnungen kommen

Die Lebzelter und Kerzenzieher sperren zu

Salzburg
22.06.2021 14:00
Treue Kunden der Lebkuchen- und Kerzenmanufaktur Nagy müssen stark sein: Schon Ende August schließt der 1879 gegründete Traditionsbetrieb in der Sterneckstraße seine Pforten für immer – die drei Geschwister haben keinen Nachfolger. „Natürlich eine bittere Entscheidung“, sagt Chef Wolfgang Svoboda.

„Ich wäre da wegen der Erstkommunionkerze“, sagt eine Kundin. Die Dame, die kurz vor Mittag in das Geschäft in der Sterneckstraße 22 geeilt ist, muss Wünsche wie diese künftig an anderer Stelle deponieren.

142 Jahre nachdem der aus Ungarn stammende Ludwig Nagy als Lebzelter und Wachszieher den Betrieb in der Linzergasse gegründet hat, zieht nun die fünfte Generation endgültig einen Schlussstrich.

Wolfgang Svoboda und seine beiden Schwestern Elisabeth Maislinger und Gabriela Adlmanseder sperren pensionsbedingt zu – ihre fünf Kinder haben andere Berufswege eingeschlagen.

„Auf diese Weise ist der Betrieb so nicht mehr führbar. Wenn das Ganze nicht als Familienbetrieb betrieben wird, ist es nicht zu bewerkstelligen“, sagt Svoboda, der „schweren Herzens“ seinen sieben Mitarbeitern bereits gekündigt hat.

Gut zwei Jahre lang habe man überlegt, Corona hat mit Umsatzeinbußen von 30 Prozent die Entscheidung beschleunigt. Ganz verschwinden wird Nagy nicht: Den Salzburger Honiglebkuchen bäckt künftig die Hand- und Feinbäckerei Essl. Für die Kerzenproduktion und den Großhandel gibt es Interessenten. Zudem will Wolfgang Svoboda mit seiner Frau weiter Glaskerzen für die gehobene Gastronomie in Salzburg und Tirol herstellen - allerdings im Flachgau. Die Geschwister haben das Haus in der Sterneckstraße verkauft, dort entstehen Wohnungen.

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