Umbruch in Kapfenberg

Auch der Hauptsponsor flog den Falken davon

Steiermark
15.06.2021 09:00

Trainingsstart bei den Fußball-Zweitligisten! Während man in Lafnitz nach einigen Transfers (und einer bärenstarken) Vorsaison voller Vorfreude in die Zukunft blickt, gibt‘s Sorgenfalten in Kapfenberg. Großer Aderlass im Kader, dazu einen Geldgeber verloren. Der Traditionsklub in der Obersteiermark backt sehr kleine Brötchen.

„Wir bilden einfach zu gut aus!“ Mit Galgenhumor kommentierte Kapfenberg-Präsident Erwin Fuchs vorm Trainingsstart den neuerlichen Aderlass bei seinen „Falken". Stürmer-Juwel Marvin Hernaus zog’s zu Lafnitz - Franz Stolz unterschrieb in St. Pölten. Der 20-jährige Schlussmann erlitt allerdings beim U21-Nationalteam eine schwere Knieverletzung. Leo Mikic ist nun bei Ried, das auch nach Kapitän Michael Lang angelt. Auch Elvedin Heric ist weg. Und Paul Mensah verhandelt mit Hartberg.

Tribüne steht leer
Als einzigen Zugang durfte Abdulah Ibrakovic bisher Christoph Pichorner (21, Gleisdorf) begrüßen. Winnie Amoah soll fix von Sturm verpflichtet werden.

Die Krise hat KSV hart zugesetzt: „Murauer“ ist ausgestiegen - die Suche nach einem Brust- und Tribünensponsor läuft. Akademie-Förderungen wurden gestrichen - erstmals müssen nun die Eltern zuzahlen.

Philipp Semlic hat einen vollen, gut aufgestellten Kader in Lafnitz zur Verfügung. (Bild: urbantschitsch mario)
Philipp Semlic hat einen vollen, gut aufgestellten Kader in Lafnitz zur Verfügung.

„Wir wollen die tolle letzte Saison bestätigen!“ Nicht ohne Stolz blickte indes Lafnitz-Coach Philipp Semlic beim Trainingsstart nochmals auf das vergangene Zweitliga-Jahr zurück, das die Blau-Gelben mit 55 Punkten als Fünfter abgeschlossen hatten. Nachsatz: „Wir halten es künftig wie der FC Freiburg in Deutschland. Unser Saisonziel ist es, so schnell wie möglich 35 Punkte zu machen - damit steigst du sicher nicht ab! Zusätzlich wollen wir attraktiven Fußball bieten und für ambitionierte Spieler ein Entwicklungssprungbrett in die oberste Liga sein."

Transfer als Selbstschutz
Julian Tomka (der Angebote in der Bundesliga und im Ausland sondiert), Milos Jovicic (Ried) und Martin Krienzer (Sturm) haben das Sprungbrett Lafnitz genützt - hungrige Nachfolger wollen es ihnen nachmachen: Mit Marvin Hernaus (KSV), Sebastian Feyrer (Lustenau), Christian Lichtenberger (Amstetten), Florian Sittsam (Horn), Nicolas Meister (LASK), Marc Grosse (Gleisdorf) und U18-Team-Goalie Elias Scherf (Hartberg) kamen sieben Neue, die am Donnerstag erstmals gegen Fehervar (Coach Imre Szabics) den Lafnitz-Dress tragen könnten. Dazu wurde mit Marco Fuchshofer ein alter Bekannter von Semlic verpflichtet: Der 20-jährige Eibiswalder machte letzte Saison sieben Treffer für Rapid II: „Drei davon gegen uns“, knurrt Semlic, „als Selbstschutz mussten wir ihn verpflichten.“

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