Prozess in Graz

Schließfach gemietet, um andere zu plündern

Steiermark
09.06.2021 06:07

Warum sucht sich ein Israeli (24) ausgerechnet die Steiermark aus, um im Hinterland Bankschließfächer zu knacken? „Ich wollte Schulden bei der arabischen Mafia zahlen!“ - das war seine kurze Erklärung. Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen. Am Mittwoch wurde der 24-Jährige zu einer teilbedingten Haftstrafe verurteilt.

Bereits Anfang 2020 suchte sich der 24-Jährige eine Bank unweit von Graz aus, um mit einem falschen Reisepass ein Konto zu eröffnen und ein Schließfach anzumieten. „Doch er fühlte sich noch nicht bereit für die Tat und flog nach Hause“, erläuterte Staatsanwältin Elisabeth Gasser. Ein Jahr später kam er wieder, nachdem er im Internet Einbruchstechniken trainiert hatte.

Angeklagter machte in der Bank zu viel Lärm
Doch in der Bank ging alles schief. Denn beim Aufbrechen von neun Schließfächern war der Angeklagte einfach viel zu laut. Der Filialleiter rief die Polizei, der 24-Jährige kam in Haft.

„Und dann fliegen sie extra nach Österreich?“
Sein Motiv? Schulden bei der arabischen Mafia. Über 110.000 Euro. Damit habe er sich seine Drogen- und Spielsucht finanziert. „Ich war auf einer religiösen Schule und wollte einfach etwas anderes erleben.“ - „Und dann fliegen sie extra nach Österreich? Warum?“, diese und viele andere Fragen von Richterin Angelika Hacker blieben - wohl auch ob des Masken-bedingt anscheinend schwerhörigen und recht unmutig wirkenden Dolmetschers - großteils unbeantwortet. „Er will in den Schoß seiner Familie zurückkehren“, betonte die Verteidigerin. Er habe sich jetzt besonnen.

Da er geständig ist und Teile des Schadens gutgemacht hat, kam er mit einer teilbedingten Strafe davon: 24 Monate, davon acht unbedingt. Er nahm Bedenkzeit; nicht rechtskräftig.

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