336 der 341 wahlberechtigten Vereine waren im Brucker Kulturhaus erschienen, 297 davon hoben bei der Abstimmung die Hand für das Kapl-Team. Die Walch-Mannschaft war schon zur Halbzeit klar im Rückstand gelegen. Für eine vom Herausforderer beantragte geheime Wahl waren nur 68 der dafür nötigen 112 Vereine - es wurde, wie ursprünglich geplant, in offener Abstimmung gewählt.
Kapl einfach besser aufgestellt
Die Offensive von Kapls Team war besser aufgestellt als jene seines Kontrahenten. Fünf Vereinsvertreter (darunter auch Ex-Stockschütze Willi Huszarek und zwei Delegierte von Union-Vereinen) lobten Kapls Arbeit in seinen bisherigen drei Amtsperioden, es folgte kein einziger Konter der Gegner. Auch in der Defensive hatte Kapl klare Vorteile. Er erinnerte in seiner Rede an die Leistungen der letzten Jahre (Neubau der Vereinsanlage, EDV-Netzwerk, Haftpflichtversicherung für Funktionäre, Unfallversicherung für Nachwuchsspieler, usw.) - dem hatten die Angreifer nichts entgegenzusetzen.
"Match kaum zu gewinnen"
Die Taktik in diesem Duell sprach ebenfalls von Beginn an für einen Kapl-Sieg. Der Coach der Walch-Truppe, Union-Präsident Stefan Herker, war mit seinen Fouls unter der Gürtellinie klar im Nachteil, Kapl hatte auf Revanchefouls wohlweislich verzichtet. Für Dr. Wolfgang Thierrichter, früher als Vizepräsident im Kapl-, zuletzt als Herausforderer im Walch-Team, kam nicht die Niederlage selbst, nur die Höhe des Debakels überraschend: "Ich habe in der letzten Zeit bei Treffen mit Vereinen schon bemerkt, dass dieses Match kaum zu gewinnen sein wird..."
Franz Wolf nimmt den Hut
Nach kaum eineinhalb Stunden war das steirische Derby auch schon wieder beendet, nach dem offiziellen Schlusspfiff gab es noch einen emotionalen Moment: Dir. Franz Wolf, in den letzten Jahren dritter Vizepräsident und Vorsitzender der Kommission für Nachwuchsfußball, zieht sich nach fast 45 (!) Jahren Tätigkeit im Verband offiziell zurück.
von Egon Rejc, "Steirerkrone"
Bild: Ricardo
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