06.06.2021 08:00 |

In der Oststeiermark

Prächtige Pferde von amerikanischen Ureinwohnern

Der Oststeirer Johannes Wagner züchtet reinrassige M’amin, Pferde, die er direkt von Ureinwohnern in Amerika bekommen hat. Er will diese großartige, sanfte Rasse erhalten.

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Wie Johannes Wagner tickt, macht sich schon an dieser Szene fest: Auf einer Koppel vor der wunderschönen oststeirischen Kulisse liegt neben Pferden eine Kuh im satten Gras, lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Woher kommt diese Kombination? „Ich habe sie dazugestellt, damit die Pferde sich an sie gewöhnen“, erklärt er seine Strategie. „Die Kuh sollte dann geschlachtet werden. Freilich: Das ging natürlich nicht mehr, weil sie mir so ans Herz gewachsen ist. Jetzt bleibt sie da.“

Woher die große Leidenschaft Wagners für indigene Völker und deren Kultur kommt, kann der sympathische Oststeirer heute nicht mehr ergründen. „Vielleicht lag es an den vielen Karl-May-Büchern, die ich verschlungen habe? Jedenfalls war ich schon als Kind beim Cowboy-und-Indianer-Spielen immer auf Seiten von Winnetou & Co.“

Neben Kultur und Tradition haben ihn, der erfolgreich österreichische Warmblüter züchtete, die M’amin- Pferde besonders interessiert. „Wunderschöne Tiere mit fast menschlichen Augen, trittfest, charakterstark, klug, schnell und mutig. Sie sind den Menschen sehr zugetan, verlässlichste Begleiter, wenn man ihr Vertrauen gewinnen konnte. Einfach außergewöhnlich.“

Und nach vielen Recherchen konnte er Kontakte zu den Palouse knüpfen, einem Stamm im Nordwesten der USA, den letzten Züchtern der M’amin-Pferde. „Aber auch schon in so kleinem Ausmaß, dass ihr Bestand bedroht ist. Nachdem ich das Vertrauen des Stammes gewonnen hatte, richtig Freundschaften schließen und ihn überzeugen konnte, dass mir ehrlich viel liegt an der Förderung des Bestandes, konnte ich zehn Pferde kaufen.“ Der Transport nach Österreich war aufwändig, hat sich aber gelohnt. 32 dieser wunderschönen, gefleckten Tiere („wer sie einmal geritten ist, möchte möglicherweise kein anderes mehr“) grasen entspannt auf seinen weitläufigen Koppeln, das Zuchtprogramm läuft erfolgreich: „Ich habe Tiere auch schon ins Ausland verkauft, habe gar nicht so viele anzubieten, wie es Anfragen gibt.“

Wagners Traum wäre es, dem Stamm der Palouse zehn Pferde zu schenken. Bislang scheiterte das allerdings an den exorbitanten Transportkosten.

Sein Traum: Zentrum für Kulturaustausch

Und Johannes Wagner arbeitet an der Erfüllung eines weiteren Traumes: „Ein Zentrum für Kulturaustausch, wo Ureinwohner herkommen, ihre Kultur erklären, uns Steirern begegnen können. Wir können so viel von ihnen lernen! Von ihren Geschichten, von ihrer Geschichte. Und vor allem, was ihren Umgang mit Natur betrifft, ihren Respekt davor. Der ist bei uns schon sehr verloren gegangen.“

Dafür möchte er ein echtes Tipidorf inmitten seines Anwesens nahe Birkfeld errichten. Und wie man Johannes Wagner erlebt - auch diesen Traum wird er umsetzen können.

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