Tierschützer erfreut

Estland verbietet Pelztierfarmen ab 2026

Tierecke
04.06.2021 11:25

Pelztierfarmen werden in Estland in Zukunft verboten sein - bis Ende 2025 müssen die verbliebenen Betriebe schließen. Im Parlament von Tallinn stimmten am Mittwoch 55 Abgeordnete für eine entsprechende Gesetzesänderung, 19 waren dagegen. Österreichische Tierschützer begrüßen den Schritt.

Verboten wird damit die Zucht und Tötung von Tieren mit dem alleinigen Ziel, Pelze zu gewinnen. Tierschützer hatten die Käfighaltung in den Pelztierfarmen immer wieder als grausam kritisiert. Sie sprachen nun von einem „historischen Sieg“. „Wir arbeiten seit Jahren dafür und freuen uns sehr, dass Estland als erster baltischer Staat Pelztierfarmen verboten hat“, sagte Annaliisa Post von der Tierschutzorganisation Loomus.

Estland ist das neunte EU Land, welches ein Verbot der tierquälerischen Pelzfarmen beschließt. Zuvor hatten bereits acht EU-Mitgliedstaaten nach anhaltenden Tierschutzdiskussionen auf nationaler Ebene Haltungsverbote beschlossen, welche teilweise noch in der Übergangsfrist sind (Belgien, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Slowakei, Slowenien, Tschechien). In fünf weiteren Mitgliedstaaten laufen parlamentarische Verfahren zur Einführung solcher Verbote (Bulgarien, Frankreich, Irland, Litauen und Polen). In Deutschland gibt es auf Grund strengerer Haltungsvorschriften keine Pelzfarmen mehr.

Aufgrund massiver COVID-19 Ausbrüche auf über 400 Nerzfarmen in der EU wurde das für 2024 geplante Verbot von Nerzfarmen in den Niederlanden auf 2021 vorgezogen, Dänemark, Schweden und Italien haben die Zucht von Nerzen bis 2022 ausgesetzt. In Flandern, der letzten Region mit Nerzfarmen in Belgien, haben Nerzfarmer aufgrund des Corona-Risikos und der niedrigen Fellpreise die Produktion bis Ende 2021 eingestellt.

„Pelzfarmen sind nicht mehr zeitgemäß!“
Auch österreichische Tierschutzorganisationen begrüßten das Verbot. Thomas Pietsch, Wildtier- und Pelzexperte bei „Vier Pfoten“: „Die Signale aus den EU-Mitgliedstaaten zeigen eindeutig, Pelzfarmen sind nicht mehr zeitgemäß. Neben der grausamen Tierquälerei auf den Farmen nur zur Herstellung leicht ersetzbarer Modeartikel hat die Pandemie auch die gravierenden Gesundheitsgefahren offengelegt, die von Nerzfarmen ausgehen. Um das Wohlergehen von Tieren und Menschen zu schützen, muss die Pelztierzucht in der gesamten EU schnellstens beendet werden.“

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Pelz ist Mord!

"Krone"-Tierexpertin Maggie Entenfellner

Entenfellner appelliert an Konsumenten
Mittlerweile weiß wirklich jeder, dass Pelz mit Tierquälerei einhergeht, doch leider sind die Menschen Weltmeister in Verdrängen, wenn es um ihr eigenes Wohlbefinden geht. "Jeder mit einem Fünkchen Herz und Mitgefühl muss auf Pelz verzichten", sagt „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner. Sie appelliert auch an die Konsumenten: „Kaufen und tragen Sie keine Pelze und oder mit Pelz besetzte Kleidung!“

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