Das sogenannte Wochenfest Schawuot gehört zu den höchsten jüdischen Feiertagen – in der Grazer Synagoge wird es dafür heute und morgen aber keine Feierlichkeiten geben. „Wir wollen ja niemanden aus unserer Gemeinde gefährden“, sagt Elie Rosen, Präsident der jüdischen Gemeinde in Graz.
Auch hinter dem Gottesdienst am Freitag, dem ersten seit Lockdown-Beginn, steht ein großes Fragezeichen. „Es macht wohl keinen Sinn. Leider können wir im Moment unser religiöses Leben nicht in gewohnter Weise durchführen.“ Rosen selbst lebt mit permanentem Personenschutz, „gewisse Gegenden in Graz meide ich aus Sicherheitsgründen. Aber man lernt irgendwie damit zu leben. Die neuerliche Eskalation sollte aber allen klarmachen, dass der Übergang von Anti-Israelismus in Antisemitismus fließend ist.“
Laut Polizei verlief die pro-palästinensische Demo am Samstag in Graz jedoch friedlich. Es gab zwar zwölf Anzeigen, allerdings wegen Verstößen gegen die Corona-Bestimmungen. „Generell wurden die Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen aber massiv verschärft, auch wenn man es manchmal vielleicht nicht sieht“, stellt Polizei-Sprecher Markus Lamb klar.
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