Zuwachs für Gemeinde

Jüdische Studenten dürfen in Graz gratis wohnen

Steiermark
16.05.2021 06:00

Buntes, fröhliches, jüdisches Leben mit buntem, fröhlichem Studentenleben verknüpfen - und damit die Steiermark bunter und fröhlicher machen: Das ist das Ziel von Elie Rosen, Präsident der jüdischen Gemeinde in Graz. Seine Idee: Er bietet Studenten kostenlose Wohnungen an, wenn sie in die Murmetropole ziehen.

Jüdisches Leben wird von allen Seiten bedroht: Raketen regnen aktuell auf israelische Städte, der Antisemitismus in Österreich nimmt weiter zu, im Vorjahr gab es Anschläge auf die Grazer Synagoge und deren hochgeschätzten Präsidenten.

Doch Elie Rosen lässt sich nicht einschüchtern. Der 50-jährige Jurist aus Wien, der mittlerweile Graz als seine Heimat bezeichnet, kämpft für seine Religion und für eine Stadt des Miteinanders und nicht des Gegeneinanders. Und er will seine kleine jüdische Gemeinde (sie zählt 150 Mitglieder) wieder größer, bunter und jünger machen: „Dazu möchte ich Studierende aus dem deutschsprachigen Raum nach Graz holen, die aktiv am Gemeindeleben teilnehmen, es bereichern und langfristig absichern“, verrät er im Gespräch mit der „Krone“.

WGs in Nähe der Synagoge
Sein Angebot: Wenn sich jüdische Studenten für die steirische Landeshauptstadt entscheiden und für mindestens drei Jahre hier bleiben, wird ihnen kostenloser Wohnraum zur Verfügung gestellt. „In der Nähe der Synagoge werden dazu bereits Wohnungen zu Studenten-WGs umgebaut. Start ist im kommenden Herbst.“

Migration ist notwendig
Doch damit allein wird es nicht getan sein. Damit die kleinen jüdischen Gemeinden überleben können, bedarf es mehr als den Zuzug von Akademikern in spe. „Ohne Migration wird es nicht gehen“, mahnt Elie Rosen und meint damit zum Beispiel Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. „Ich fordere hier von der Regierung Sonderquoten.“

Apropos Regierung: Diese beschloss Ende 2020, die Staatsbürgerschaft auch für Nachfahren von NS-Opfern - also Kinder, Enkel, Urenkel usw. - zu öffnen. Demnach haben seit Herbst knapp 5000 Nachkommen von Holocaust-Opfern die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen. Gerald Schwaiger

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