Neue Richtlinie

Notarztwagen ersetzt Helikopter im Ballungsraum

Tirol
29.04.2021 10:00

Für Aufregung sorgt eine neue Richtlinie des Landes über den Einsatz von „Rettungsmitteln“ im Siedlungsraum: Hier wird der bodengebundenen Rettung nun Vorrang gegenüber dem Heli gegeben! Vertreter der Christophorus-Flugrettung treffen sich am Donnerstag zu einem Krisengespräch mit Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.

Die Aufsichtsgremien haben die Dispositionsrichtlinie der Leitstelle Tirol adaptiert. Zu Einsätzen im Siedlungsraum sollen primär bodengebundene Notarztrettungsmittel alarmiert werden, wenn diese den Einsatzort innerhalb von 15 Minuten erreichen können. Notarzthubschrauber werden dann gerufen, wenn ein medizinisch relevanter Zeitgewinn von fünf Minuten erwartet werden kann. Heißt konkret: Im Siedlungsraum fliegen die Notarzthubschrauber jetzt viel weniger, weil der Rettungswagen bzw. das Notarztfahrzeug in der Regel schneller am Einsatzort eintrifft.

Finanzielle Probleme
Die Richtlinie gilt seit Jänner, inzwischen macht sie sich natürlich finanziell bei den Betreibern der Helis bemerkbar. „Wir versuchen seit Jahren eine gute Dispositionsrichtlinie zu finden“, rechtfertigt sich Adolf Schinnerl, der ärztliche Leiter des Rettungsdiensts des Landes und dessen Aufsichtsorgan. „Der Helikopter ist im Siedlungsraum nicht wirklich rascher“, sagt Schinnerl. „Wir schauen, daher, welches Rettungsmittel als erstes eintrifft. Das kann – wenn medizinisch relevant und deutlich schneller – natürlich auch der Hubschrauber sein.

Krisengespräch am Donnerstag
Schinnerl glaubt, Nervosität bei den Heli-Betreibern zu erkennen. Kein Wunder - es geht um sehr viel Geld. „Wir sind von der neuen Reglung betroffen“, räumt man seitens der ÖAMTC-Flugrettung ein, die die Christophorusflotte betreibt. Deshalb findet am Donnerstag ein Krisengespräch zwischen Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und Christophorus-Geschäftsführer Reinhard Kraxner statt. Vorher möchte man sich zu der Problematik jedoch nicht äußern.

Gesprächiger zeigt sich dagegen Roy Knaus, Chef der Martin-Flugrettung. „Sicher wird es uns da und dort treffen. Die stärksten Auswirkungen dürfte aber wohl Christophorus 1 spüren“, sagt Knaus. Insgesamt kritisiert er jedenfalls mangelnden Informationsfluss seitens der Leitstelle Tirol.

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