Experten-Tipps

So vermeiden Mieter teure Überraschungen

Steiermark
06.04.2021 08:30

Man streitet um die Kaution, Betriebskosten steigen, eine Nachzahlung flattert plötzlich ins Postfach: Wohnen ist ein Dauerbrenner in der Steiermark. Experten haben Tipps parat.

Fast jeder hat es schon einmal getan, viele hatten schon Probleme damit: Beim Mieten einer Wohnung oder eines Hauses gibt es vieles zu beachten. „Wohnen ist das Thema, zu dem wir am meisten Anfragen bekommen“, sagt Herbert Erhart vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Steiermark. Gerade jetzt, wo vielerorts Betriebskosten-Abrechnungen ins Postfach trudeln und Corona-bedingt vieles beim Umziehen unklar ist. Hier sind die Antworten auf die “FAQ“, die am häufigsten gestellten Fragen:

Der Eigentümer weigert sich beim Auszug, meine Kaution zurückzuzahlen. Was kann man tun?
„Dieses Problem gibt es regelmäßig“, sagt Erhart. Meistens geht es darum, ob Schäden an der Wohnung als normale Abnutzung gelten - in diesem Fall muss der Mieter nicht dafür aufkommen - oder ob sie überdurchschnittlich sind. Eine Frage, die schwer zu lösen ist: „Ohne Beweise kann man keinen Rechtsstreit gewinnen.“ Außerdem kostet ein Gerichtsverfahren. Deswegen gilt: Dokumentieren Sie den Zustand der Wohnung schon beim Einzug mit Fotos und Videos gründlich - und speichern Sie diese so ab, dass sie nicht verloren gehen.

Meine Betriebskosten sind gestiegen und ich muss einiges an Geld nachzahlen. Was kann ich tun?
„Nachzahlungen treffen viele hart. Manchmal werden in den Betriebskosten Dinge verrechnet, die dort nichts verloren haben“, erklärt Erhart, etwa Erhaltungs- oder Reparaturmaßnahmen. In die Betriebskosten gehören nur Verbrauchskosten wie Wasser, Müll, Strom für das Stiegenhaus und den Lift. Um eine böse Überraschung zu vermeiden, sollte man beim Einzug darauf achten, dass die Kosten nicht zu niedrig bemessen sind. „Bei einer Wohnung ohne Lift sollte man von 1,80 bis 2 Euro pro Quadratmeter ausgehen.“

Woher weiß ich, ob der Mietvertrag, den ich unterschreibe, „gut“ ist?
Hier gilt: Lassen Sie von einem Experten einen Blick darauf werfen. Wer niemanden in seinem Umfeld hat, der sich damit auskennt, der kann das bei der Arbeiterkammer tun. Hierbei wird auch überprüft, ob die Betriebskosten realistisch angesetzt sind.

Wie viel Provision darf ein Makler verlangen?
Die Höchstsätze sind gesetzlich geregelt. Bei einer Befristung von bis zu drei Jahren darf eine Brutto-Monatsmiete verlangt werden, bei längeren Zeiträumen zwei. „Hin und wieder rechnen Makler aber mit Mieten nach Steuern. Da gilt es, darauf zu achten.“ Prinzipiell sind Provisionen oft Verhandlungssache.

Ist es billiger, eine Wohnung befristet zu mieten?
Man erspart sich vielleicht eine hohe Provision, dafür muss man aber schneller wieder ausziehen - oder ist bei einer Vertragsverlängerung mit einer Miet-Erhöhung konfrontiert. Generell gibt es immer mehr befristete Mietverhältnisse: Zwischen 2008 und 2018 sind sie in der Steiermark um 88 Prozent gestiegen.

Ich habe die perfekte Wohnung gefunden, aber es herrscht viel Interesse daran, sie ist heiß umkämpft. Wie bekomme ich sie?
Auf diese Frage weiß WKO-Spartenobmann Gerhard Gollenz die Antwort: „So schnell wie möglich ein Mietanbot unterschreiben.“ Generell liegt es im Ermessen eines (privaten) Vermieters, wer den Zuschlag erhält. „Es kommt auch darauf an, wie abgesichert der Mieter ist und wie er die Wohnung nutzen möchte.“

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