Prozess in Innsbruck

Für Drogen gutgläubige Internet-User abgezockt

(Bild: stock.adobe.com)

Mehrere Vorstrafen, jede Menge Schulden und seit Jahren immer wieder nur für ein paar Tage einen Job: Ein gebürtiger Oberösterreicher (36) ist wohl kein gutes Vorbild für seinen kleinen Sohn. Um seine Drogensucht zu finanzieren, zockte der Mann Menschen im Internet ab und verursachte dabei über 15.000 Euro Schaden.

Eine ganze Reihe von Privatbeteiligtenvertretern und Geschädigten drängte sich am Dienstagvormittag am Innsbrucker Landesgericht in den Verhandlungssaal 114. Sie alle wollen Geld vom 36-Jährigen, der wie ein Häufchen Elend vor Richter Norbert Hofer Platz nahm.

Auch Zechen in Hotels und Pensionen geprellt
Über mehrere Jahre bot der Jungvater teilweise mit falschem Namen über eine Auktionsplattform im Internet Laptops zwischen 500 und 1200 Euro an. Das Geld kassierte er zwar brav ein, die Ware wurde aber nie geliefert. Zumindest 23 Geschädigte konnten die Ermittler ausforschen. „Ich habe mir mit dem Geld Ecstasy, Speed oder Kokain gekauft“, erklärte der Angeklagte, der sich öfters auch in Hotels, Pensionen und Gasthäusern einquartierte. Die Rechnungen von insgesamt weit mehr als 6000 Euro blieben unbezahlt.

Richter Norbert Hofer

(Bild: Birbaumer Christof)

Besonders dreist: Immer wieder zog der Mann Kurzzeitfreundinnen in die Gaunereien hinein und gab ihre Namen und Adressen an. „Ich muss erwachsen werden“, zeigte der 36-Jährige mit Tränen in den Augen Reue. „Schließlich will ich doch noch ein gutes Vorbild für mein Kind werden.“

Richter Hofer verhängte über den 36-Jährigen drei Jahre Haft.