Es sind immer die „Kleinen“: Rapid hat in dieser Saison bereits zehn Punkte unnötig verschenkt - zu viel, um Salzburg im Titelkampf wirklich zu fordern? Kara und Co. erarbeiten sich am meisten Chancen, sind aber nicht sehr effizient.
„Immer gegen die Kleinen. So werden wir nie Meister.“ Logisch, dass sich Rapids Fans nach der Nullnummer in Altach im Internet wieder „austobten“. Die Enttäuschung sitzt tief. Obwohl 13 Punkte in fünf Frühjahrspartien aller Ehren wert sind, aber in Hütteldorf träumt man von mehr. Umso ärgerlicher, dass Rapid schon zehn Punkte unnötig „verschenkt“ hat:
Ried, Austria, Tirol und jetzt Altach
In Ried drehte man ein 1:2 in ein 3:2 und verlor 3:4. Gegen die Austria reichte es trotz drückender Dominanz und 36 Schüssen nur zu einem 1:1. Beim 0:3 gegen WSG Tirol ging die Rotation in die Hose. Dass passierte alles in Herbst. Und jetzt also Altach.
Vorteil durch Rot?
„Die rote Karte hat ihnen in die Karten gespielt“, befand Trainer Kühbauer. Klingt kurios und ist unglücklich formuliert, bestätigt aber, dass Grün—Weiß für ein Überzahlspiel kein Konzept hatte, um ein Tor zu erzwingen. Genügend Chancen waren freilich dennoch da. Wie so oft. Bei den “expected goals„ führt Rapid die Liga an. Niemand erspielt sich so viele Möglichkeiten. Nicht einmal Salzburg. Aber die Bullen haben mit Koita und Daka einfach noch mehr Qualität.
Bei allem Respekt vor Karas Leistungsexplosion. Aber Rapid braucht jetzt halt dazu auch einen Fountas, der so wie letzte Saison knipst. Kitagawa und Alar sind ja nur Mitläufer.
Top gegen Top-Teams
Was Rapid aber Hoffnung macht: Gegen LASK und Wolfsberg wurden beide Duelle gewonnen, gegen Sturm vier Punkt geholt. Auch Salzburg rang man daheim ein 1:1 ab. Gegen die Top-Teams ist man mehr als im Soll. Das lässt fürs Meister-Play-off hoffen. Und im Frühjahr ist Rapid auch defensiv stabil. Die “Baustelle" wurde behoben. Jetzt fehlt die Effektivität. Um Salzburg wirklich zu fordern, muss aber alles funktionieren. Gleichzeitig.
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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