"Krone": Frau Doktor Fleck - wie entwickeln sich die Zahlen in der Steiermark?
Lola Fleck: In den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres bekamen 51 Menschen die Erstdiagnose HIV-positiv; im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 52. Damit hat sich die Lage sogar leicht verbessert - die Zahlen sind aber natürlich immer noch viel zu hoch.
"Krone": Es gibt so viel Aufklärung, Aids wird so thematisiert - warum stecken sich immer noch so viele Menschen an?
Fleck: Wir erkennen: Jugendliche wissen grundsätzlich Bescheid. Es fällt aber auf, dass sich viele, vor allem auch junge Männer, riskant verhalten und einfach sagen: "Es ist mir wurscht". Da steht der Lustgewinn ohne Barriere im Vordergrund, Konsequenzen werden nicht begriffen. Betroffene merken dann aber schnell: So wurscht ist es leider nicht.
"Krone": Sie meinen damit, dass viele sagen, egal, es gibt eh eine effiziente Behandlung?
Fleck: Die gibt es auch. Aber man muss mit Lebenszeitverkürzung rechnen, kann Alterserkrankungen wie Diabetes früher bekommen, und die Behandlung ist vergleichbar mit einer Chemotherapie. Es ist also sicher nicht wurscht.
Interview: Christa Blümel, "Steirerkrone"
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