Die Organisation der Covid-Impfung ist Sache der Bundesländer. „Leider“, sagt Andreas Huss von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und plädiert dafür, künftig Impfungen über die ÖGK abzuwickeln.
Das Chaos bei der Grippe-Impfung ist noch gut in Erinnerung. Auch der holprige Start der Corona-Immunisierung. Jetzt geht jedes Bundesland seinen eigenen Weg. In Tirol kann man sich, wie berichtet, ab Montag für die Impfung vormerken lassen. Jedes Bundesland koche sein eigenes Süppchen und mache im schlimmsten Fall die gleichen Fehler, fürchtet Andreas Huss, Arbeitnehmervertreter und Obmann-Stellvertreter in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Der einstige Kritiker der Kassen-Zusammenlegung sieht beim Thema Impfen die Zentralisierung als klügere Lösung: „Länder oder Bund sollen den Impfstoff besorgen. Wir können mit unserer gewachsenen Struktur besser dafür sorgen, dass das Serum rechtzeitig bei den Menschen ankommt“, so der Plan des ÖGK-Vertreters.
Huss nennt als Vorbild Dänemark
Huss verweist auf das Beispiel Dänemark, „wo Mitte Jänner alle Bürger einen Impftermin in der Tasche hatten, weil das Impfen zentral organisiert wird.“ In Kärnten wickelt die Gesundheitskasse laut Huss die Corona-Impfung bereits fürs Land ab. „In Tirol wurden wir gebeten, Impfstationen in unseren Außenstellen bereitzustellen“, erklärt Werner Salzburger, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses. Man hätte aber viel mehr leisten können.
Erklärtes Ziel sei es, betont Huss, zumindest für die nächste Grippe-Impfung eine zentrale Abwicklung über die ÖGK zu erreichen, wie in einigen Bundesländern bereits Praxis: „Ein Chaos wie im Herbst müssen wir verhindern.“ Wien hat auf jeden Fall schon wieder Impfstoff bestellt. Die anderen Bundesländer sind unter Zugzwang.
Claudia Thurner, Kronen Zeitung
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