Racheakt der Mafia?

Müllbetrug bei Moskau: Tiroler in Fall verwickelt!

Tirol
29.01.2021 06:00
In einen milliardenschweren Kriminalfall dürfte ein heimischer Öko-Unternehmer in der Region Moskau verwickelt sein! Der auf umwelttechnische Deponie-Sanierung spezialisierte Tiroler ist wegen der Betrugsaffäre schon von russischen Strafverfolgungsbehörden verhört worden. Es wurde bereits Anklage erhoben.

Immer wieder hatte es wegen der 1964 angelegten Kuchino-Deponie massive Anrainerbeschwerden gegeben. Dem Volk gelang es sogar, zu Kreml-Boss Wladimir Wladimirowitsch Putin vorzudringen. Ein Machtwort des „Zaren“ bewirkte schlussendlich die Schließung der Abfallentsorgungsanlage.

Tickende Umweltbombe
Weil dann aber nichts passierte, wurde die Deponie zur tickenden Umweltbombe. Genau hier kam das rot-weiß-rote Unternehmen ins Spiel: 2017 wurde ein Vertrag für die bis zu vier Milliarden Rubel (umgerechnet mehr als 43 Millionen Euro) teure Sanierung abgeschlossen. Konkret legte man fest, dass der Unternehmer – laut „Krone“-Informanten in Russland bestens vernetzt – das bei der Abfallzersetzung entstehende Deponiegas unschädlich machen wird.

Als Referenzen konnte der Manager höchste Moskauer Umweltauszeichnungen vorweisen. Das nützt ihm jetzt aber wohl nicht viel: Denn russische Medien berichten von der Festnahme des österreichischen Geschäftsmannes. Diese war vom Bezirksgericht Twerskoi angeordnet worden. Der Vorwurf im juristischen Wortlaut: „Ausübung illegaler unternehmerischer Tätigkeiten in Zusammenhang mit der Entnahme von Einkommen in besonders großem Umfang.“

Anwalt dementiert Festnahme
Sein Anwalt betont aber, dass sein Mandant nicht festgenommen worden sei. Allerdings habe diesen das Innenministerium als Zeugen vorgeladen – woraufhin kurzerhand Anklage gegen seinen Klienten erhoben wurde. Insider halten das für einen Racheakt der Mafia. In der heimischen Szene hat der Verdächtige einen zweifelhaften Ruf.

Mark Perry und Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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