Falsche Tierliebe

Appell: Wasservögel bitte nicht füttern!

Besonders Kinder finden es toll, wenn sie mit der Tüte rascheln und zahlreiche Enten oder Schwäne auf sie zu schwimmen. Das Füttern kann für die Wasservögel und auch das Gewässer allerdings fatale Folgen haben.

Enten, Schwäne und andere gefiederte Bewohner von Seen und Teichen ernähren sich je nach Art von Gräsern, Wasserpflanzen, Insekten, Sämereien und diversen Wassertieren. Davon finden sie in ihrer Umgebung in der Regel mehr als genug und sind daher auch im Winter nicht auf das Füttern durch uns Menschen angewiesen.

Schadet den Tieren
Aber für sie ist es natürlich bequemer, angebotene Leckerlis zu essen, statt selbst auf Nahrungssuche zu gehen. Brot oder Gebäck sind aber für die Vögel sehr ungesund, es lässt den Magen aufquellen und enthält zu viel Salz oder Zucker. Zudem verlieren die Wildtiere durch die Fütterung die Scheu vor Menschen. Das kann schnell gefährlich werden, sie können durch Unfälle auf der Straße oder durch Hunde getötet werden.

Füttern nicht nötig
Auch bei extremer Kälte in den Wintermonaten können Wasservögel ohne menschliche Hilfe überleben. Denn heimische Wasservögel sind an die Witterung und die Nahrungsverhältnisse im Winter von Natur aus angepasst. Sie ernähren sich von Wasserpflanzen, die sie vom Gewässergrund holen, oder von Pflanzen im Uferbereich. 

Nachhaltige Tipps:

Wer es dennoch nicht lassen kann, sollte: 

  • Zumindest auf spezielles Wasservogelfutter aus dem Zoohandel zurückgreifen. Kein Brot!
  • Nur so viel füttern, wie die Tiere auch fressen. Wenn man merkt, dass sie satt sind, sollte man sofort aufhören.
  • Futter immer am Ufer auslegen, dann verschmutzt es nicht das Gewässer. Nach der Fütterung sollten die Reste aufgesammelt werden.
  • Verschimmeltes Futter schadet den Tieren. Es gehört in den Bio-Müll. (Quelle: WWF)

Zu sehr an den Menschen gewöhnt
Enten und Schwäne „betteln“ auch nicht aus Hunger, sondern als Folge von zu intensiver unkontrollierter Fütterung. Werden Schwäne beispielsweise das ganze Jahr über unkontrolliert gefüttert, erlernen die Jungtiere nicht mehr, wie sie in der freien Natur erfolgreich überleben können. Ebenso verlieren sie dadurch ihre Bereitschaft, selbstständig Nahrung zu suchen.

Futter lockt Ratten an
Zoologe Dr. Richard Zink von der Vetmeduni Wien: „Brot und andere Speisereste stellen für Wasservögel kein vollwertiges Futter dar - schimmeliges, gewürztes Brot ist für die Tiere sogar lebensbedrohlich! Zudem beeinträchtigen Futterreste enorm die Wasserqualität. Füttern im urbanen Bereich fördert das Vorkommen, beziehungsweise lockt ungebete Gäste, wie Ratten, an.“

Am besten den Wildtieren die Futtersuche selbst überlassen und sich an ihrem natürlichen Verhalten erfreuen.

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