Im Dezember erregte ein Protz-Raser nach einem Verkehrsunfall im November Aufsehen. Der BMW-Lenker aus Oberösterreich raste auch nach einem Unfall seines Bekannten in Salzburg-Maxglan im November munter weiter. Bilder der waghalsigen Irrfahrten kursieren im Netz. Die „Krone“ berichtete.
Auch für die Polizei spielen soziale Medien eine Rolle beim Kampf gegen Raser. „Es gibt unzählige Gruppen auf Facebook, in denen sich potenzielle Verkehrssünder absprechen“, schildert Chefinspektor Hans Wolfgruber. Die Exekutive setzt derzeit auf verstärkte Kontrollen und Präsenz, um Rasern Einhalt zu gebieten. „Wir sind derzeit vermehrt im Einsatz“, betont der Polizeisprecher. Wegen der Corona-Pandemie kann die Polizei derzeit auf mehr personelle Ressourcen für die Überwachung des Straßenverkehrs zurückgreifen. „Ein Beamter, der normalerweise für Vernehmungen zuständig ist, kann Streifenfahrten durchführen“, gibt Wolfgruber ein Beispiel. Die freien Kapazitäten werden laut ihm derzeit intensiv für die Sicherung der Straßen genützt. Endgültige Zahlen will die Landesverkehrsabteilung im Lauf der nächsten Wochen bekanntgeben.
Maßnahmen-Paket ist bereits geschnürt
Ein bundesweites Gesetzespaket gegen Raser liegt derzeit noch am Schreibtisch von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), steht jedoch kurz vor der Beschließung. „Es sind alle unsere Forderungen enthalten“, heißt es dazu aus dem Büro von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Die Henndorferin Sabine Koch begrüßt die Entwicklungen. Sie verlor im April 2020 ihre Tochter nach einem tragischen Verkehrsunfall – verursacht durch einen Raser. „Ich freue mich, dass sich hier etwas getan hat.“
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