Auch wenn am Stefanitag im steirischen Oberland „nur“ Lawinenwarnstufe 2 (mäßig) herrschte, gilt es laut den Experten wachsam zu sein. Denn: Frischer Triebschnee stellt in Hinblick auf die Lawinengefahr die häufigste Gefahrenquelle dar. Deswegen bitte ab 1800 Metern Vorsicht walten lassen, vereinzelt reicht eine geringe Zusatzbelastung, um kleine oder mittlere Schneebrettlawinen auszulösen.
Entlang der Nordalpen und an der Nordseite der Niederen Tauern liegt für die Jahreszeit deutlich zu wenig Schnee. Regen bis etwa 2000 Meter hinauf und hohe Temperaturen haben den Schnee weich werden lassen. Am Christtag fielen dann 20 bis 25 Zentimeter Neuschnee - bei mäßigem Nordwestwind. Der entstandene Triebschnee hat sich laut Lawinenwarndienst Steiermark zwar großteils gut mit der feuchten Altschneedecke verbunden, allerdings sind innerhalb der frischen Schneeauflage Schwachschichten zu erwarten („Triebschneeproblem“).
Was ist Triebschnee?
Als Triebschnee bezeichnet man Schnee, der vom Wind verblasen wurde und sich an einer windgeschützten Stelle abgelagert hat. Dies kann etwa auf windabgewandten Hangseiten der Fall sein: Der Wind bläst den Schnee über den Bergkamm, dieser fällt im Windschatten des Kamms zu Boden und bildet dort eine Triebschneedecke.
Ein bei Wintsportlern bekannter Satz lautet: „Der Wind ist der Baumeister der Lawinen“. Bei den meisten Unfällen mit Schneebretter - welche laut Experten etwa 90 Prozent der Lawinenunfälle ausmachen - hat der Wind Triebschnee abgelagert. Wenn nun dieser Triebschnee durch Kälte, wenig Zeit und/oder eine ungünstige Altschneedecke schlecht mit seiner Unterlage verbunden ist, führt dies leicht zum Abgang einer Schneebrettlawine. Auslöser ist hierbei in den meisten Fällen der Skifahrer selbst. Deswegen der Appell: Auch bei Lawinenwarnstufe 2 bitte in den Hochlagen wachsam sein!
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