Gerade jetzt

Warum Bewegung das allerbeste Rezept ist

Steiermark
08.12.2020 07:00
Nur 40 Prozent der Steirer machen in Normalzeiten genug Sport. Gerade jetzt, in Corona-Zeiten, ist Bewegung noch viel mehr gefragt . Experten sprechen über die Problemfelder und Lösungsansätze.

Bereits im Vorfeld des zweiten Corona-Lockdowns hat etwa der Dachverband Sportunion sein Online-Angebot weiterentwickelt und krisenfest gestaltet. „Unser Land muss gerade jetzt in Bewegung bleiben. Deshalb starten wir die größte digitale Sportoffensive in der Geschichte Österreichs“, betont Steiermark-Präsident Stefan Herker, „mit einem Angebot vom Kleinkind bis zum Senior.“

Dieses regelmäßige Online-Angebot ist flexibel, kostenlos und ortsunabhängig abrufbar. Von Schach, Tischtennis über Yoga (siehe Geschichte unten), Aerobic bis hin zu Athletik-Einheiten reicht die Bandbreite.

Sportunion-Landesgeschäftsführer Markus Pichler (Foto unten), der ehemalige Handball-Nationalteamspieler, betont: „Wir investieren Milliarden in die Reparaturmedizin anstatt aus dem Gesundheitsbereich etwas in Prävention durch Bewegung zu investieren – vom zu Fuß gehen, über Radfahren, niederschwellige Bewegungsangebote usw.“ Und er weiß: Ein paar Millionen mehr im Sportbudget können dieses Defizit nicht auffangen, wir müssen ähnlich wie bei der Klimathematik ein radikales Umdenken ansprechen.“

Schweden leben um 15 Jahre gesünder
Und der Experte hat auch einen Vergleich parat: „Schweden hat diesen Umdenkprozess vor 25 Jahren gestartet und erntet jetzt die Früchte. Sowohl was das Ergebnis im Gesundheitsbereich anbelangt – 15 gesündere Lebensjahre im Vergleich zu Österreich – als auch was die Zahl an aktiven Menschen betrifft. In Schweden sind 67% der Menschen aktiv, bei uns gerade einmal 40%.“ Bei den Senioren ist die Differenz noch höher: 55% in Schweden, 24 % bei uns.

Sport erspart der Gesellschaft Milliarden
Auch ein wichtiger Punkt: „Wir sind das einzige Land in der gesamten EU, in dem die Zuständigkeit für den Bereich Bewegung noch immer nur auf einen Bereich, nämlich den Sportbereich, beschränkt ist. Alle anderen Länder sehen mittlerweile das Thema als Querschnittsmaterie an.“ Investitionen in Bewegung und Sport sollten daher endlich als volkswirtschaftliche Investition auch in der Steiermark gesehen werden!

Auch Sportwissenschaftlerin Stephanie Peichler betont: „Jeder Euro, der in Sport investiert wird, kommt am Ende des Tages drei- bis zehnmal so hoch wieder in die Gesellschaft zurück.“ Durch Corona machen eigentlich Aktive derzeit um 30% weniger Bewegung, bis 2035 droht eine Verdreifachung der Pflegekosten. „Politik, Wirtschaft, Gesellschaft – bei allen muss ein Umdenken stattfinden“, fordert die Expertin. Ein einfacher Tipp zur Homeoffice-Zeit: „Nutzen Sie die übliche Zeit des Weges zur Arbeit für Bewegung im Freien.“

Yoga und der Traum vom herabschauenden Hund
Wir haben einen Selbstversuch gewagtDeine Yoga Stunde – Fit im Lockdown mit Rene“ lautete das Angebot der Diözesansportgemeinschaft Steiermark. Ein Klick – und schon ist man via Teams dabei, kostenlos.

Ein paar Tipps zu Beginn des Yogianer: Socken ausziehen, macht’s es Euch fein, auch mit Musik. „Probiert’s alles mitzumachen, nehmt’s die Challenges an.“ Na gut. Am Rücken liegen, Augen schließen. Erste Übung perfekt gemeistert. Dann aber heißt’s schon: Wir arbeiten jetzt gegen die Schwerkraft. Brücke, Katzenstellung, Schneidersitz – und dann kommt er erstmals: der herabschauende Hund. Die Übungen werden immer komplexer – „Herrlich. Ist das fein“, sagt Rene. Dass es mich schon ganz schön martert, kriegt niemand mit – meine Kamera ist ausgeschalten. Nach 64 Minuten heißt es „Namaste“. „War mega“, lautet das Feedback eines Teilnehmers. Und ich werde nach meiner Yoga-Premiere wohl noch länger vom herabschauenden Hund träumen.

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