Mehr als 120 betroffen

Lawine beschädigt Häuser im Virgental: Evakuierung

Tirol
06.12.2020 00:25

Aufgrund des anhaltenden starken Schneefalles im Virgental in Osttirol wurden bereits am Samstagnachmittag von der Gemeindeeinsatzleitung Prägraten am Großvenediger insgesamt 29 Personen aufgefordert, ihre Wohnhäuser zu verlassen. Ein Lawinenabgang am Abend bestätigte diese Entscheidung auf eindringliche Weise. 90 weitere Menschen mussten danach in Sicherheit gebracht werden. Am Sonntag gilt in Osttirol die höchste Lawinenwarnstufe.

Die Bewohner wurden am Nachmittag aufgefordert, ihren Aufenthalt vom westlichen in den östlichen Ortsteil von Bobojach zu verlegen. Weiters wurde die Straßensperre L 24 ab Obermauern verfügt. Nur wenige Stunden später, gegen 18.30 Uhr, kam es in Prägraten im Bereich Hinterbichl zu einem Lawinenabgang. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sind keine Personen verletzt, an mindestens vier Häusern und einem Fahrzeug ist jedoch Sachschaden entstanden. Das genaue Ausmaß der Beschädigungen ist derzeit unbekannt.

Weitere Evakuierungen
Die Feuerwehr Prägraten, die Bergrettung, die Gemeindearbeiter und die Alpinpolizei Lienz standen am Samstagabend im Einsatz. Die Evakuierung von rund 90 weiteren Personen in den Ortsteilen Bichl, Wallhorn und nördlich des Prägratener Dorfzentrums war im Gange.

Videos zeigen die enormen Ausmaße der Schneefälle
Bis Montagfrüh soll es besonders in Oberkärnten und in Osttirol sowie im Bereich des Tiroler Alpenhauptkamms ohne Pause weiter schneien oder regnen, zeitweise auch stark, berichteten die Meteorologen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Knapp 130 Zentimeter Schnee wurden bereits in den frühen Morgenstunden in Obertilliach gemessen, bis zu den Abendstunden kam dann noch einiges mehr von der weißen Pracht hinzu (siehe Videos unten). 

Im Laufe des Wochenendes soll auch in Tallagen bis zu einem Meter Neuschnee zusammenkommen. „Mancherorts herrschte rote und damit höchste Wetterwarnung“, so die ZAMG. In Osttirol waren am Samstag zudem bis zu 3500 Haushalte gleichzeitig ohne Strom. Bäume waren unter der Schneelast umgestürzt und hatten Leitungen gekappt. Auf fast allen höhergelegenen Verbindungen gilt Schneekettenpflicht.

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