Thiersee 2022

Mysterium der Auferstehung mit neuer Inszenierung

Tirol
24.11.2020 18:00

Das Mysterienspiel um Christi Lehre, Leiden, Tod und Auferstehung wird nicht nur seitens des Publikums geschätzt, sondern ist auch seit Generationen ein gewichtiger sozialer Grundpfeiler für den Passionsspielort Thiersee. Die Planungen für die kommenden Passionsspiele 2022 sind schon angelaufen und sehen eine Neu-Inszenierung mit neuem Text von Schriftsteller Toni Bernhart vor.

Angesichts der drohenden Kriegsgefahr im Zuge der Napoleonischen Kriege und der exponierten Lage des Dorfes an der Grenze zwischen Tirol und Bayern gelobten 1799 die Einwohner von Thiersee, in der Fastenzeit das Leiden und Sterben Jesu dazustellen. Diesem Gelöbnis blieb die Bevölkerung bis heute treu und rund 250 von ihnen wirkten bei der letzten Aufführung mit.

Norbert Mladek federführend
Allerdings wurde aus dem jährlichen Passionsspiel im Laufe der Zeit ein Zyklus, in dem alle sechs Jahre gespielt wird. Der bisherige Text dafür stammt aus dem Jahr 1923 und wurde mit leichten Abänderungen der jeweiligen Regisseure bis zum Jahre 2016 verwendet.

Für die Neuinszenierung der Passion wird der Innsbrucker Regisseur Norbert Mladek verantwortlich sein und für die musikalische Umrahmung sorgt Thiersees Kapellmeister Josef Pirchmoser mit eigenen Neukompositionen. Die neue Textfassung stammt aus der Feder des aus Meran stammenden, in Berlin lebenden Autors und Dozenten für Literaturwissenschaften an der Universität Stuttgart, Toni Bernhart.

Christus steht im Fokus
Einblicke in seine einiges an Überraschungen bietende Textfassung gab der 49-jährige Toni Bernhart der „Tiroler Krone“ gestern in einem Telefongespräch.

„In der Passion gibt es natürlich die Debatte, wo gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Ritus und Theater“, meint Bernhart einleitend. Sein Passionstext, der auf den Evangelien aufbaut, stellt die Figur von Christus noch mehr in den Mittelpunkt. Er lässt Mysterienspiel nicht mit dem erwachsenen Jesus und dessen Einzug in Jerusalem beginnen, sondern seine Passion widmet sich Gottes Sohn von Kindesbeinen an.

Er will die Entwicklung des Menschensohns von seinem ersten Auftritt als Zwölfjähriger im Tempel bis hin zu dem am Kreuz sterbenden 33-jährigen als plausibles, religiöses Theaterstück in das Passionsspielhaus bringen.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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