Wanderweg verschüttet

Dachstein: Geologe entdeckt Riesen-Felssturz

Steiermark
19.11.2020 18:00

Es ist ein gefährliches Phänomen, das der Salzburger Landesgeologe Gerald Valentin zufällig auf der Dachstein-Südwand entdeckt hat: Bei einem riesigen Felssturz sind 20.000 Kubikmeter Felsen ins Tal gerasselt. Sie haben drei Höhlen freigelegt und den Zugang zu einem beliebten Klettersteig verschüttet.

„Ich habe das zufällig beim Bergsteigen entdeckt. Ich hatte einen super Blick auf die Südwand, da ist mir ein frischer Felssturz aufgefallen“, sagt Valentin. Das war bereits Ende Oktober. Der große Sturz dürfte sich erst danach ereignet haben, stellte der Experte bei einem Flug fest. „Das Geröll ist fast murenartig bis zum Fuß des Berges runtergerasselt.“ Und es hat den Zugang des Erzherzog-Johann-Klettersteigs auf dem Gemeindegebiet von Ramsau am Dachstein (Bezirk Liezen) verschüttet. Ein Strommast am Berg blieb nur knapp verschont.

Wie wahrscheinlich ist so ein Ereignis? „Das passiert alle paar Jahrzehnte mal“, sagt Valentin. „In Salzburg gab es diesen Oktober aber drei Felsstürze in dieser Größenordnung. Das ist ein statistischer Zufall.“

Gefahr von Steinschlag in den Bergen
Der Felssturz weckt Erinnerungen an die Tragödie in der steirischen Bärenschützklamm im Sommer. Drei Menschen kamen ums Leben. „Grundsätzlich kann man aber nicht sagen, dass sich die Steinschläge vermehrt haben“ - etwa wegen des Klimawandels -, „sondern dass dieses Jahr viel mehr Leute in den Bergen unterwegs waren“, erklärt der Geologe.

Der Ramsauer Bürgermeister Ernst Fischbacher sieht nach dem Abgang keinen Handlungsbedarf. Es habe dieses Jahr schon mehrere Felsstürze gegeben. „Das abzusichern ist nicht notwendig. Wenn man sich im hochalpinen Gelände bewegt, dann ist das immer gefährlich. Man muss die Augen und Ohren offen halten und die geeignete Ausrüstung mit haben: gutes Schuhwerk und einen Helm.“ Den Wanderweg zur Südwandhütte wolle man so belassen.

Drei Höhlen warten auf Erkundung
Interessant ist, dass der Felssturz drei Zugänge zu Höhlen freigelegt hat. Geologe Valentin: „Der Dachstein sieht von innen aus wie ein Emmentaler, es gibt viele Höhlen. Da werden Höhlenforscher sicher schauen.“ 

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