Minus von 75 Prozent

Nach Rekordjahr droht Grazer Flughafen Absturz

Steiermark
05.10.2020 06:00

Endlich wieder Aufwind am Grazer Flughafen! Ab Montag (5. Oktober) nimmt Austrian wieder die für den Wirtschaftsstandort so wichtigen Verbindungen nach Stuttgart und Düsseldorf auf - Ende des Monats folgt dann noch die KLM mit Amsterdam. An der wirtschaftlichen Bruchlandung wird sich dadurch aber nichts mehr ändern.

Die große Anzeigetafel in der Abflughalle wirkt im Moment leicht überdimensioniert - im Schnitt heben aktuell zwischen fünf und sieben Flieger vom Thalerhof ab, pro Tag. Die Auswirkungen der Corona-Krise machen eben auch vor dem Grazer Flughafen nicht Halt. Im Linienangebot standen bisher nur Wien und Frankfurt - ab 5. Oktober verbindet dazu die AUA die Steiermark wieder fünfmal die Woche mit Stuttgart und Düsseldorf. Mit Start des Winterflugplans geht es ab 25. Oktober auch wieder nach Amsterdam. „In Zeiten wie diesen ist das schon ein kleiner Meilenstein für uns“, ist Flughafen-Direktor Gerhard Widmann ehrlich.

„Keine 300.000 Passagiere“
Nach dem letztjährigen Rekordjahr mit exakt 1.036.929 Passagieren und einem Umsatz von 37,3 Millionen Euro muss man heuer also bedeutend kleinere Brötchen backen. „Wir werden in diesem Jahr keine 300.000 Passagiere erreichen“, befürchtet Widmann, der damit nach 21 Jahren just vor seinem bevorstehenden Abschied vom Flughafen erstmals einem Verlust entgegensteuert. „Im Moment liegen wir mit einem Minus von 75 Prozent in etwa im Bereich der anderen Flughäfen in Österreich.“

Wesentliche Besserung ist heuer nicht mehr in Sicht - und das nicht nur aufgrund der aktuellen Infektionszahlen. Bei der Wiederaufnahme weiterer Verbindungen, wie etwa nach Zürich (Swiss) oder Istanbul (Turkish), stehen die Airlines nämlich auf der Bremse.

Gewinn von elf Millionen Euro
Eine bittere Botschaft auch für den Grazer Finanzstadtrat Günter Riegler (ÖVP): „Der Flughafen war in den letzten Jahren ja nicht nur ein wichtiger Standortfaktor für unsere Betriebe, sondern mit einem Gewinn vor Steuern von jährlich elf Millionen Euro und einer Konzerndividende von fünf Millionen auch eine unserer Cash-Cows. Ich rechne aber damit, dass wir bereits 2021 wieder ähnliche Werte erreichen.“ 

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