01.10.2020 08:03 |

Grippeimpfung

Corona sorgt für Engpässe in der Steiermark

Viele Steirer hängen beim Schutz vor der Grippe in einer endlosen Warteschleife fest. Apotheken werden regelrecht gestürmt und vermissen angekündigtes Konzept des Bundes.

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Nichts geht mehr! Viele Steirer verzweifeln aktuell regelrecht beim Versuch, eine Grippe-Impfung zu bekommen - so wie auch Gabriele Tscherne. „Mein Mann und ich leiden an Rheuma und zählen zur Risikogruppe. Seit zehn Jahren bestellen wir deshalb schon im August den Grippe-Impfstoff. Jetzt hat mich die Apotheke angerufen und mir mitgeteilt, dass sie nichts mehr haben - alle Dosen gingen nach Wien“, schüttelt die Hitzendorferin den Kopf.

Sie versuchte es danach bei der BH Graz-Umgebung, der Landesimpfstelle und beim Grazer Gesundheitsamt - so sie überhaupt jemanden erreichte, gab es stets die gleiche Antwort: „Wir haben nichts.“

Viele Ärzte leer ausgegangen
Ein Teil des Problems ist die Tatsache, dass viele Ärzte, die in der Vergangenheit auch den Impfstoff verkauft haben, heuer leer ausgegangen sind - da ihre Bezugsquellen nach Wien verkauft haben, werden die Apotheken gestürmt. „Die Situation ist eine Katastrophe - wir haben ohnehin mehr Impfdosen als in den letzten Jahren bestellt, dennoch haben wir aktuell knapp 150 Personen auf der Warteliste“, sagt Matthias Schöggl, Apotheker in Niklasdorf. Was er kritisiert: „Schon im Frühjahr wurde vom Bund ein großes Grippeschutz-Konzept angekündigt, nur wo ist das bitte jetzt?“

Land: Impfaktion startet Mitte Oktober
Beim Land hat man auf den Ansturm jedenfalls reagiert. So wird das Personal für die telefonische Terminannahme bei den Landesimpfstellen aufgestockt. Die Grippeimpfaktion startet Mitte Oktober (nur nach telefonischer Anmeldung) und ist für zwölf Euro solange der Vorrat reicht, erhältlich.

Ob dieser Vorrat aber auch wirklich der Nachfrage gerecht wird, scheint bei der aktuellen Entwicklung allerdings fraglich. „In der Steiermark stehen heuer mit rund 200.000 Impfdosen deutlich mehr als im Vorjahr zur Verfügung“, sagt die zuständige Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP). „Leider ist derzeit über die Bundesbeschaffung GmbH keine weitere Lieferung möglich, aber wir werden dennoch weiterhin alles versuchen.“

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