„Mit Abstand“-Festival

Musiker Josh: „Ich genieße die Natur und Stille“

Tirol
21.09.2020 14:00

Johannes Sumpich, wie Sänger Josh. mit bürgerlichem Namen heißt, verriet uns vor dem Konzert am Samstag in Rattenberg, was ihn in Zeiten wie diesen tröstet, wie er finanziell zurecht kommt, worauf er sich freut und ob sich eine ganz bestimmte Person hinter seinem bisher größten Hit - nämlich „Cordula Grün“ - versteckt.

Josh: Ihr Ohrwurm „Cordula Grün“ war 2018 und 2019 offizieller Wiesn-Hit. Wie geht es Ihnen damit, dass das Oktoberfest heuer Corona-bedingt abgesagt wurde?
“Krone“: Obwohl das Oktoberfest nicht ganz so mein Ding ist, tut es mir für all jene leid, die sich jedes Jahr darauf freuen. Für mich als Komponisten ist die Absage natürlich auch nicht ideal. In Zeiten wie diesen freut man sich über Tantiemen, die man erhält, wenn andere Bands die eigenen Lieder spielen.

Ihre Tour wurde verschoben. Wie hart ist das für Sie?
Sehr hart! Die Absage kam zwei Tage vor dem Tour-Start. Das war schon bitter, aber zum Glück lief es in den vergangenen zwei Jahren so gut, dass ich einiges sparen konnte. Meine Ton- und Lichttechniker sowie die Begleitmusiker konnten hingegen, obwohl sie top ausgebildete Leute sind, von ihrem Verdienst kaum Rücklagen bilden. Veranstaltungen wie das „Mit Abstand“-Festival in Rattenberg helfen uns Künstlern etwas über die finanziell schwere Zeit. Da man in Krisenzeiten auch näher zusammenrückt, habe ich die Gagen meines Teams derzeit ein bisschen in die Höhe geschraubt.

Ihre Single „Wo bist Du“, die Sie während des Lockdowns veröffentlicht haben, stürmt die Charts. Ein Trost?
Ja. Da ich derzeit kaum auftreten kann, tröstet mich das Gefühl, dass ein Song von mir im Radio gespielt wird und die Fans mich dadurch nicht vergessen.

Singen Sie mit, wenn Sie einen Ihrer Songs hören?
Nein, ich schalte meistens weg. Das geht vielen Künstlern so. Bevor eine Single auf den Markt kommt, hört man sie für mehrere Wochen bis zu achtzig Mal täglich. Da braucht man dann schon etwas Abstand (lacht).

Sie arbeiten derzeit an neuen Songs, da schon bald der Nachfolger Ihres Debütalbums „Mädchen und Farben“ erscheint. Wann ist das?
Das Album kommt definitiv nächstes Jahr. Wann, weiß ich noch nicht, da ich den Erscheinungstermin unbedingt mit einer Tour verknüpfen möchte, um es den Fans live präsentieren zu können.

Am 26. Oktober 2020 treten Sie voraussichtlich am Landhausplatz in Innsbruck auf. Wie gefällt es Ihnen als gebürtiger Wiener in Tirol?
Ich mag Tirol sehr gerne. Auch Innsbruck gefällt mir sehr gut, vor allem die Mischung zwischen Stadt und Berge.n In meiner Freizeit bin ich gerne in der Natur und genieße die Stille. Ich freue mich auch schon auf den Winter, obwohl ich nur so gut Ski fahre, wie es einem Wiener eben möglich ist (lacht).

Den ersten Song, den Sie geschrieben haben, war ein Liebeslied auf Englisch. Warum haben Sie sich dennoch danach der deutschsprachigen Musik – und nicht der englischen – verschrieben?
Weil ich gerne mit einer Sprache spiele und Dinge umschreibe. Das kann ich in Englisch nicht so gut wie in meiner Muttersprache, die ich übrigens sehr liebe.

Letzte Frage: Welche Person steckt denn nun hinter Cordula Grün?
Es gab keine Person die so hieß. Aber in dem Lied stecken Erfahrungen, die ich in meinem Leben irgendwann einmal gemacht habe. Im Endeffekt schreibe ich für meine Songs Geschichten, in denen fiktives und die Realität miteinander vermischt werden.

Recka Hammann, Kronen Zeitung

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