Drei Bezirke betroffen

Große Verwunderung in der „Gelben Mark“

Steiermark
16.09.2020 06:00

Die Corona-Ampel sorgt für heiße Diskussionen. „Mittleres Risiko“ wurde nun schon in drei Bezirken ausgerufen. Dabei ging die Zahl der Infizierten wieder leicht zurück, akktuell befinden sich nur 26 Infizierte im Krankenhaus.

Grün-gelbe Steiermark: Neben der Landeshauptstadt Graz wurden also auch die Bezirke Graz-Umgebung und Deutschlandsberg auf Gelb geschalten – und das nur drei Tage nach der letzten Schaltung. „Auch ich war sehr überrascht, dass eine Umstellung nun, anders als ursprünglich angekündigt, auch an einem Montag erfolgt“, ist Andreas Weitlaner, neuer Bezirkshauptmann von Graz-Umgebung, ehrlich. „Für die Bevölkerung wird sich vorerst aber ohnehin nicht viel ändern, da dafür ja noch die rechtliche Basis fehlt.“

Die Aufstufung auf „mittleres Risiko“ sieht er mit gemischten Gefühlen: „Einerseits ist das für mich bei aktuell 41 Infizierten in unserem Bezirk nur schwer nachvollziehbar, andererseits weiß ich auch, dass die Kontaktverfolgung bei Erkrankten im Moment zunehmend herausfordernder wird.“

In den Gemeinden selbst trägt man die neue Bezirks-Farbe offenbar mit Fassung. „Wir sind die Corona-Maßnahmen ja nie wirklich zurückgefahren – im Gemeindeamt und in den Servicestellen ist etwa noch immer nur die Hälfte der Belegschaft gleichzeitig im Büro“, sagt Harald Mulle, Bürgermeister von Gratwein-Straßengel. „Die Art und Weise der Veröffentlichung hat aber wohl alle überrascht – es ist schon verwunderlich, wenn man zuerst die Medien und dann erst die betroffenen Behörden informiert.“

Realistisch sieht man die Farbanpassung auch in Deutschlandsberg: „Wenn sich auch die Fallzahlen mit 17 Infizierten in Grenzen halten, ist es auch bei uns immer öfter nicht nachvollziehbar, woher diese Fälle kommen“, sagt Bezirkshauptmann Helmut-Theobald Müller. „Die zu treffenden Maßnahmen hat die Bundesregierung aber ohnehin vorweggenommen und ein gelbes Tischtuch über ganz Österreich gelegt. Fakt ist, dass wir alle die Sache wieder ernster nehmen müssen; Abstand halten, Masken tragen und die Hygienevorschriften einhalten.“

In der Landessanitätsdirektion versucht man jedenfalls zu beruhigen – auch weil die Zahl der Infizierten in den letzten 24 Stunden von 378 auf 359 zurückgegangen ist. „Die Ampelfarbe hat nichts mit Schuld oder Unschuld zu tun“, betont Direktorin Ilse Groß. „Die Ampel reagiert eben auf die Tendenz der Fallzahlen und ist deshalb ein gutes Monitoring-Instrument. Zuletzt war es aber auch so, dass sich die Leute nicht mehr an die Basics gehalten haben, selbst der Abstand wurde nicht eingehalten.“

Eine Entspannung gab es Anfang der Woche in den steirischen Krankenhäusern: So war nach dem Ausbruch in einem Grazer Pflegeheim die Corona-Station im LKH II, Standort West, mit 27 Patienten nahezu vollständig belegt – gestern waren insgesamt noch 26 Infizierte hospitalisiert, nur vier davon aber auf der Intensivstation.

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