Sorgen wegen Preis

Bauern-Appell: „Fragen, woher das Schnitzel kommt“

Steiermark
16.09.2020 06:00

Mit großer Sorge beobachten auch die steirischen Landwirte die Situation in Deutschland: Dort wurde ein Fall der Afrikanischen Schweinepest bekannt, damit darf nichts mehr nach China, Japan oder Korea exportiert werden - und das viele Fleisch überschwemmt die EU. Was auch bei uns teilweise die Preise fallen lässt!

Jungbäuerin Elisa Neubauer aus St. Peter/O. hat es bislang mit viel Geschick geschafft, den Zuchtschweinebetrieb der Familie in Schwung zu halten. Wenngleich das preistechnisch immer schwieriger wird. „Vor Corona haben wir bei Ferkeln 3,55 Euro pro Kilo bekommen“, erklärt sie die Situation. „Dieser Preis ist während der akuten Krise massiv gefallen, zunächst auf 3,45, dann auf 3,35 Euro.“ Und jetzt der Absturz: „Im Moment bekommen wir noch 2,10 Euro!“

Zum Vergleich, wie schwierig die Situation ist: „Wir bekommen jetzt für ein 31 Kilo schweres Ferkel, das wir zum Mästen weiterverkaufen, 62 Euro netto. Es kostet uns aber bis dahin 60 Euro.“ Das hieße: Man müsse derzeit auf Reserven zurückgreifen. Und ist, verständlich, „sehr besorgt über die Entwicklung“.

Horst Jauschnegg, Fachmann bei der Landwirtschaftskammer, bestätigt die Angaben der jungen Bäuerin und dass die steirischen Bauern wegen der Preiseinbrüche alarmiert seien. „Zuerst fiel der Preis in Deutschland wegen des Schlachthofskandals, jetzt wegen der fehlenden Absatzmöglichkeiten. Viel Angebot senkt den Preis.“

Zitat Icon

Für Ferkel werden bei uns bereits 25 Cent weniger pro Kilo bezahlt – das ist eine direkte Auswirkung wegen der Situation in Deutschland.

Horst Jauschnegg, Fachmann bei der Landwirtschaftskammer

Um 25 Cent wäre das Ferkel pro Kilo bei uns schon billiger geworden - die Preise gibt die österreichische Schweinebörse vor -, beim Mastschwein sei die Situation noch so, dass der Preis um 40 Euro über dem in Deutschland liege. Jauschnegg: „Es gibt nur einen Weg aus der Misere - und der heißt Schulterschluss zwischen Bauern, Konsumenten, Handel. Bitte auf regionale Qualität schauen und auch im Gasthaus fragen, woher das Schnitzel kommt!“

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